Große Nachfrage

Die Mietkosten „explodieren“ förmlich in Kärnten

Kärnten
30.01.2022 07:00

Die großen Energieanbieter haben es angekündigt und die Kosten für Strom, Gas und Heizöl ziehen massiv an. Auch die Teuerung galoppiert im Moment davon: Zu spüren bekommen das derzeit viele Mieter, denen Zinserhöhungen sowie Nachzahlungen bei der Betriebskostenabrechnung in die Wohnungen flattern.

Wohnraum ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Egal ob in Miete oder Eigentum, dieses Grundbedürfnis wandelt sich immer mehr zum nicht mehr oder kaum noch leistbaren Luxus. Dabei wirkt sich der hohe Anteil an sozialen Wohnungen sogar noch preissenkend aus. Der Großteil der Kärntnerinnen und Kärntner lebt in einer solchen Genossenschaftswohnung.

Betriebskosten und Mietkosten steigen
Ein Blick auf die Entwicklung des Mietpreises zeigt, dass die Betriebskosten der hauptsächliche Preistreiber sind. So ist die etwa die durchschnittlich Kaltmiete seit 2010 von 3,54 Euro pro Quadratmeter auf 4,81 € im Jahr 2020 gestiegen. Die durchschnittlichen Betriebskosten pro Wohnung sind in diesem Zeitraum allerdings um 16,7 Euro angestiegen. Und die Mieter werden in Zukunft noch tiefer in die Tasche greifen müssen. 

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Viele Mietverträge sind an den Verbraucherpreisindex gebunden und der Mietzins wird erhöht, wenn dieser Index eine gewisse Marke übersteigt. Das betrifft gewerbliche und private Vermieter genauso wie den sozialen Wohnbau, die das in einigen Fällen auch schon gemacht haben.

Michael Tschamer, AK-Wohnrechtsexperte

Dabei belasten die Wohnkosten schon jetzt einen wesentlichen Teil des Einkommens der Kärntnerinnen und Kärntner. Tschamer: „In vielen Fällen machen sie bereits 50 Prozent des Einkommens aus.“ Unterstützung bei der Miete bietet da übrigens die Wohnbauhilfe des Landes.

(Bild: Krone Kreativ)

Große Nachfrage auf dem Eigentumssektor
Auch der Eigentumsmarkt in Kärnten brodelt derzeit: Egal ob Baugrundstück, Eigenheim oder Wohnung, die Nachfrage ist hoch und das Angebot im so begehrten Zentralraum und den sogenannten „Speckgürteln“ zwischen Klagenfurt und Villach nur sehr gering. Denn nicht nur als Wohndomizil ist Eigentum gefragt, sondern auch als Geldanlage. „Das niedrige Zinsniveau bei der Finanzierung sowie auf dem Sparbuch und die galoppierende Inflation machen Immobilien zu einer interessanten Anlage“, erklärt Paul Perkonig, WK-Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder und Vermögensberater.

Die Wohnexperten der Arbeiterkammer beraten auch bei Fragen zu Betriebskostenabrechnungen. (Bild: Leitner Tom/Kronenzeitung)
Die Wohnexperten der Arbeiterkammer beraten auch bei Fragen zu Betriebskostenabrechnungen.

Immobilien als begehrte Anlageform
Große Hedgefonds, die in Kärnten Eigentum aufkaufen und damit den Preis in die Höhe treiben, sind es aber nicht. Vielmehr wollen viele Private ihr Erspartes sicher anlegen und Immobilien bieten im Vergleich zu Aktien oder Anleihen ein geringes Risiko. „Der Kauf von Eigentum als Altersvorsorge oder Investment ist allerdings nur rentabel, wenn die Wohnung auch vermietet wird“, so Perkonig.

Von einer Leerstandsabgabe, wie sie neben Villach auch in anderen Bundesländern diskutiert wird, hält Perkonig nichts: „Es fehlt zunächst einmal am Wissen, wie hoch der Leerstand an Wohnungen überhaupt ist.“

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