Hilfe für die Kleinen

Kinder in der Pandemie: Workshop schafft Abhilfe

Coronavirus
26.01.2022 17:40

Kindern das Coronavirus zu erklären, ist eine schwierige Sache - das weiß wohl jeder, der es schon einmal versuchen musste. Die Austrian Health Academy, ein Forschungsinstitut im Bereich der Gesundheitspolitik, hat nun einen Workshop entwickelt, der Kindern im Volksschulalter das Coronavirus und die Pandemie erklären soll und vor allem auch Ängste und Sorgen nehmen soll. Wie solche Workshops ablaufen, erklärt Dr. Ludwig Kaspar, Kardiologe und Obmann-Stellvertreter der Austrian Health Academy, im Gespräch mit Damita Pressl.

„Das Virus und wir“, so heißen die dreistündigen Workshops, die Kindern zwischen 8 und 10 spielerisch und angstfrei Informationen zum Coronavirus, zum Immunsystem und zu Impfungen vermitteln sollen. „Die Kinder basteln Viren mit Orangen und Gewürznelken - das sind die Spike-Proteine; dann ziehen sie die Nelken mit Kluppen wieder heraus, das ist die Impfung“, erzählt Kaspar.

Dass eine Struktur, die ein paar Hundert Nanometer groß ist, die Welt in Geiselhaft nehmen kann, ist auch für Erwachsene schwer zu begreifen. Hierfür gibt es Vergleiche: „Das Virus zur Orange verhält sich wie die Orange zur Erde“, sagt Kaspar.

Es geht spielerisch weiter: Mit der Analogie eines Bauernhofs, den es vor Eindringlingen wie Mäusen oder Gelsen zu verteidigen gilt, lernen Kinder den Unterschied zwischen angeborenem und erworbenem Immunsystem. Dann werden grüne und rote Zettelchen verteilt und Schokoladenstücke in die Klasse geworfen. Wer einen roten Zettel hat, gibt die Schokolade weiter, die Kinder mit grünen Zettelchen dürfen die Schokolade essen. So sollen die Kinder das Konzept der Herdenimmunität verstehen lernen: je mehr Kinder durch ein grünes Zettelchen „immunisiert“ sind, umso schneller wird das Schokolade-Virus vernichtet und umso weniger breitet es sich aus

„Es war wirklich viel Spaß und Freude dabei“, erzählt Kaspar, die Kinder seien wissbegierig und aufgeweckt gewesen und hätten gut mitgearbeitet. „Wirklich Angst haben sie, Oma oder Opa anzustecken. Und Homeoffice ist ihnen unangenehm - die Eltern nerven und sie wollen mit den Kameraden spielen.“ Bisher hat der Workshop einmalig als Pilotprojekt stattgefunden, er soll allerdings auf die dritten bis fünften Schulstufen ausgeweitet und dann auch wissenschaftlich begleitet werden.

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