„Krone“-Analyse

Die Verlierer des Garagenausbaus im Mönchsberg

Salzburg
21.01.2022 07:00
Die Erweiterung der Mönchsberggarage rückt nun immer näher. Im Juli sollen die Bauarbeiten starten. Die „Krone“ hat sich angesehen, wer vom Ausbau negativ betroffen ist – aber auch, wer davon profitiert

Rund 40 Millionen Euro soll die Garagen-Erweiterung im Mönchsberg kosten. Eine stolze Summe, die von den Vertretern von Stadt und Land am Donnerstag im Aufsichtsrat abgesegnet worden ist. 40 Millionen Euro, die in den nächsten Jahren im Berg verbaut werden sollen. Doch wer profitiert von der Großinvestition und für wen macht sie das Leben schwieriger? Die „Krone“ hat sich das angesehen.

Gewinner

Altstadt–Kaufleute: Geschäftsinhaber, Wirte und Hoteliers in der Altstadt sind in der Regel klare Befürworter des Ausbaus. Die Gründe liegen auf der Hand. Nahegelegene Garagenplätze sind für zahlungskräftige Kunden, die gerne mit dem Auto fahren, ein wichtiges Argument, die Altstadt zu besuchen. Deshalb würde auch Parkplatzbetreiber Contipark zu den Gewinnern zählen, der die Mönchsberggarage für die Eigentümer Stadt und Land Salzburg verwaltet. Das Unternehmen gehört zur belgischen „Interparking Group“, die mehrheitlich einer belgischen Versicherung und einem holländischen Pensionsfonds gehört. Mehr Parkplätze bedeuten auch für die Betreiber mehr Geschäft.

Salzburger Festspiele: Der Festspielsommer ist eine der wenigen Zeiten im Jahr, in der die Mönchsberggarage tatsächlich regelmäßig an ihre Auslastungsgrenzen stößt. Die Festspiele haben bei ihren Umbauplänen die Erweiterung bereits fix eingeplant und viele Besucher, die die Garage gerne nutzen.

Verlierer

Garagen-Anrainer: Leidtragende eines Ausbaus sind die Bewohner der Stadtteile Riedenburg und Maxglan. Denn mehr Parkmöglichkeiten ziehen mehr Verkehr an. Der wird durch die beiden Stadtteile führen.

Krauthügel-Anrainer: Vor allem in der Bauphase werden das Erholungsgebiet Krauthügel und die dortigen Anrainer besonders stark belastet. Die außerhalb des Mönchsberges anfallenden Arbeiten werden dort abgewickelt. Zahlreiche Lkw-Fahrten, um den Aushub abzutransportieren, werden auch in anderen Stadtteilen spürbar sein.

Die Steuerzahler: Auch wenn die Eigentümer Stadt und Land nicht direkt für die Erweiterung zahlen. Von einer ihrer finanziellen Melkkühe muss sich die öffentliche Hand zumindest für die nächsten 20 Jahre verabschieden. Üppige Gewinnausschüttungen wie derzeit werden sich angesichts der Finanzierungskosten für die Garage nicht mehr ausgehen.

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