Gespräche laufen

Verbundkarte für Tourengeher ist ernsthafte Option

Tirol
16.01.2022 13:00
Die Bereitschaft vieler Pistentourengeher, eigene Verbund- bzw. Saisonkarten nur für ihre Sportart zu kaufen, stößt in der heimischen Seilbahnbranche auf offene Ohren. Die Seilbahner würden dabei eine gemeinsame Lösung der Skigebiete bevorzugen. Ein Freizeitticket für die boomende Sportart scheint aber nicht in Sicht.

Die Zahl der Pistentourengeher in Tirol hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Mit einem eigenen Konzept versucht das Land Tirol die Massenströme auf den ohnehin stark frequentierten Pisten in Bahnen zu lenken. Allerdings wird die Diskussion um Eintrittsgebühren, die derzeit meist indirekt über Parkplatzinkasso eingehoben werden, intensiver.

„Die sechs Euro Parkplatzinkasso, die wir verlangen, stellen finanziell unseren Aufwand nicht dar“, sagt Werner Frießer, Geschäftsführer in der Axamer Lizum. Er verweist in dem Zusammenhang auf das „weiße Gold“, das teuer produziert werden müsse.

Viele der Sportler wären freilich bereit, Saison- oder Verbundkarten für das Pistentourengehen zu erwerben. Das brachte eine Studie des Innsbrucker Sportwissenschaftlers Martin Schnitzer zutage. Fast 50 Prozent der Befragten könnten sich dies vorstellen.

Salzburg Vorreiter mit einem Saisonkartenmodell
„Wir diskutieren eine solche Lösung bereits“, bestätigt GF Frießer. „Das wäre sicher ein Weg in die richtig Richtung.“ Er könnte sich eine Verbundkarte für mehrere Skigebiete ebenso vorstellen wie eine reine Saisonkarte für die Lizum. „Wir müssen das Thema allerdings in der Gruppe besprechen, ein Alleingang wäre nicht sinnvoll.“ In einer Salzburger Skiregion gebe es jedenfalls schon ein Saisonkartenmodell, weiß Frießer.

Ein Verbundkartenmodell hält auch Geschäftsführer Richard Schneider von den Bergbahnen Rosshütte, wo das Pistentourengehen regelrechte Hochzeiten erlebt, für sinnvoll. „Als ich am Samstag mit der Seilbahn hinauffuhr, habe ich allein in dieser Zeit rund 80 Tourengeher auf der Piste gezählt“, sagt er. Er plädiert ebenfalls dafür, dass sich die Vertreter der Seilbahnbranche zu diesem Thema zusammensetzen und gemeinsam ein gutes und sinnvolles Konzept erstellen.

Ein Freizeitticket Tirol für die Pistentourengeher sei jedoch nicht angedacht, betont dessen Vorsitzender Thomas Schroll. „Wenn, dann müssen das Thema Verbundkarte die betroffenen Skigebiete im Großraum Innsbruck selbst angehen“, meint Schroll. Allerdings sieht er die verschiedenen Ansätze bei den Parkplätzen - von kostenlos bis gebührenpflichtig - als einen Hemmschuh.

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