Sambia, Malawi, ...

Zehn Krisen, die 2021 keine Schlagzeilen machten

Medien
13.01.2022 11:11

Im Jahr 2021 gab es 239.422 Artikel zu den Weltallflügen von Elon Musk und Jeff Bezos, doch nur 512 zur Hungerkrise in Sambia. Damit liegt das Land auf Platz 1 der zehn Krisen, die 2021 am wenigsten mediale Aufmerksamkeit bekamen.

Sambia lag im Vorjahres-Bericht auf Platz zehn, seither ist die Berichterstattung über 1,2 Millionen Menschen, die nicht genug zu essen haben, weiter zurückgegangen, geht aus dem am Donnerstag präsentierten Report „Suffering in Silence“ der Hilfsorganisation CARE hervor.

Heuer bedeutete das Platz eins in der Liste der vergessenen Krisen. Auch Malawi - heuer auf Platz drei - war im Vorjahr vertreten, auf Platz sechs: In dem südostafrikanischen Land sind 17 Prozent der Bevölkerung unterernährt. Die Zentralafrikanische Republik, in der 2,8 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen, liegt heuer auf Rang vier (2021: Platz drei). Sie wurde bisher in jedem der „Suffering in Silence“-Reports erwähnt. In Burundi sind 2,3 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Heuer liegt das Land auf Platz sieben der am wenigsten berichteten Krisen.

In jedem „Suffering in Silence“-Bericht wurden bisher auch Länder der Sahel-Zone erwähnt. Im Vorjahr war es Mali, 2020 fand Burkina Faso Erwähnung, heuer ist es Niger auf Platz acht des Reports. 1,8 Millionen Kinder sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Simbabwe komplettiert auf Platz neun die Reihe afrikanischer Länder im Ranking der vergessenen Krisen, auch dort ist Hunger die Ursache. 5,7 Millionen Menschen haben in dem Land im Süden Afrikas nicht genug zu essen. Erstmals fand sich Madagaskar nicht auf der Liste der zehn am wenigsten beachteten Krisenherde.

  1. Sambia - 1,2 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen
  2. Ukraine - 3,4 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe
  3. Malawi - 17 Prozent der Bevölkerung sind stark unterernährt
  4. Zentralafrikanische Republik - 2,8 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe
  5. Guatemala - 2/3 der Bevölkerung leben von weniger als zwei US-Dollar pro Tag
  6. Kolumbien - 4,9 Millionen Menschen leben unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen
  7. Burundi - 2,3 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe
  8. Niger - 1,8 Millionen Kinder benötigen Nahrungsmittelhilfe
  9. Simbabwe - 5,7 Millionen Menschen fehlt es an genügend Nahrung
  10. Honduras - 2,8 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe

Auch Ukraine findet sich im Bericht
Außerhalb Afrikas kam die Ukraine erneut in den Bericht. Heuer liegt sie an zweiter Stelle, was angesichts der derzeitigen Berichterstattung über den russisch-ukrainische Krise umso überraschender erscheint. 2021 lag die Ukraine am vierten Platz - an der Ursache der Krise hat sich nichts geändert: 3,4 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe, hieß es im Vorjahr, und das gilt auch ein Jahr später exakt so.

Ebenfalls wie im Vorjahr findet sich Guatemala auf der Liste, heuer auf Platz fünf (2021: Platz zwei). Zwei Drittel der Bevölkerung müssen mit weniger als zwei US-Dollar (1,76 Euro) pro Tag auskommen. Mit Honduras kam heuer ein zweiter mittelamerikanischer Staat auf die Liste - auf Platz zehn. 2,8 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Auf Platz sechs landete ein südamerikanischer Staat: In Kolumbien leben laut CARE 4,9 Millionen Menschen unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele