Aus für Steuersenkung

Steirische Wirte unter Druck: Preise steigen

Steiermark
07.01.2022 06:00

Mit Ende 2021 ist für die Gastronomie die Senkung der Umsatzsteuer im Zuge der Corona-Hilfen ausgelaufen. Das wird auch die Preise für Gäste weiter in die Höhe treiben. Die „Krone“ hat sich bei steirischen Wirten umgehört. 

Angst vor dem nächsten Lockdown, Personalengpässe, steigende Warenpreise, gedrückte Stimmung bei den Gästen: Viele steirische Wirte sind frustriert. Mit Ende des Jahres 2021 folgte der nächste Dämpfer: Während das Geschäft noch nicht annähernd läuft wie vor der Corona-Krise, ist die Senkung der Umsatzsteuer für die Gastronomie und Hotellerie nun aber ausgelaufen und wurde von der Regierung nicht mehr verlängert. Im Juli 2020 hatte das Finanzministerium als Krisen-Hilfe die Umsatzsteuer auf Getränke von 20 auf fünf Prozent und für Speisen von zehn auf fünf Prozent gesenkt.

„Es ist eine Frechheit“
Dass jetzt wieder die normale Besteuerung gilt, sorgt unter steirischen Wirten für Ärger und Unverständnis, wie ein „Krone“-Rundruf zeigt. „Es ist eine Frechheit. Zumindest über den Sommer hätte man die Steuersenkung noch verlängern müssen“, sagt Josef Fritz vom Kirchenwirt in Aigen im Ennstal. „Das war eine sehr effektive Hilfe, die wirklich was gebracht hat. Schade drum“, so Fritz Wassermann vom Brauhaus zu Murau.

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Dass die Senkung der Umsatzsteuer nicht verlängert wird, ist völlig unverständlich. Die Betriebe hatten wegen den Lockdowns ja monatelang geschlossen.

Klaus Friedl, Spartenobmann Gastro in der WKO Steiermark

Für Gäste wird es wieder teurer
Auch wenn es kaum einer direkt ausspricht, ist klar: Die jetzt wieder höheren Steuern werden auch die Gäste im Börserl zu spüren bekommen. „Ich kann nicht für alle Betriebe sprechen, aber eine Preisanpassung wird auch vor dem Hintergrund der Marktentwicklung sicher notwendig sein“, sagt Klaus Friedl, Gastro-Spartensprecher der steirischen Wirtschaftskammer.

Das Auslaufen der Umsatzsteuersenkung ist aber bei Weitem nicht der einzige Grund dafür, dass Steirer für Schnitzel, Bier und Co. bald mehr hinblättern müssen: Die Preise für Rohstoffe und Energie steigen, und auch wer gutes Personal haben will, muss immer tiefer in die Taschen greifen. „Es muss weitere Hilfen geben, bis wir wieder im Normalbetrieb voll durchstarten können“, fordert Friedl.

„Schnitzel unter zehn Euro wird es nicht mehr geben“
Wann es in den heimischen Gaststuben wieder rundgeht „wie früher“, steht momentan noch in den Sternen. Die Unsicherheit macht den Wirten zu schaffen: „Wir müssen allgemein ganz anders kalkulieren, man hat keine Planungssicherheit mehr“, ist Günter Schaar vom Schilcherlandhof in Stainz frustriert. Eine Preiserhöhung sei auch für ihn wegen der prekären Situation unumgänglich. „Ein Schnitzel unter zehn Euro wird es bald nirgends mehr geben“, ist sich der Wirt sicher - und unser Preisvergleich (Grafik) beweist das!

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