Für den Bürgermeister ist die Schaffung des Integrationsstaatssekretariats ein "guter erster Schritt", wiewohl "es mir lieber gewesen wäre, wenn es in einem anderen Ministerium (als dem Innenministerium, Anm.) angesiedelt ist". Es sei jedenfalls begrüßenswert, dass ein Wiener dieses Amt bekleide: "Im Interesse der Sache, denke ich, wäre es gut, wenn er Erfolg hätte." Und es wäre "vernünftig", wenn man hier kooperiere.
Eine Beurteilung des Politikers Kurz wollte Häupl nicht abgeben. Dafür sei dessen Anwesenheit "auf dem Spielfeld des Wiener Gemeinderats" zu kurz gewesen, betonte der Bürgermeister. Der Neo-Staatssekretär war nach der Wien-Wahl im Oktober 2010 als VP-Abgeordneter in das Stadtparlament eingezogen. Was Kurz' Auftritte im Wahlkampf - u.a. mit dem vielzitierten "Geilomobil" und Slogans wie "Schwarz macht geil" - betrifft, so seien Geschmäcker eben verschieden und deshalb könne man auch derartige Parolen unterschiedlich beurteilen. Es sei ihm jedenfalls nicht aufgefallen, dass Kurz im Wahlkampf "inhaltlich etwas gesagt" hätte, erinnerte sich Häupl: "Aber das ist Geschichte."
Optimale Integrationsbedingungen bieten
Vom neuen Staatssekretär erhofft sich das Wiener Stadtoberhaupt eine andere Herangehensweise an die Integrationsthematik. Zuwanderer seien nicht per definitionem Feinde, sondern suchten vielmehr Hilfe und Unterstützung und seien vielfach als Bereicherung anzusehen. Häupl bekannte sich erneut zu "Zuzugsregeln", wobei man den Neuankömmlingen mit "optimalen Integrationsbedingungen" begegnen müsse. Hier sei vor allem die Sprache ein wichtiges Element.
Was die Zusammenarbeit der Bundes-SPÖ mit dem neuen ÖVP-Team unter Michael Spindelegger anbelangt, räumte Häupl ein, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesparteien viel größer seien als in der Wiener Rot-Grün-Koalition: "Das steht außer Zweifel." Die Verhandlungen bei strittigen Themen - Stichwort Wehrpflicht - würden mit dem neuen ÖVP-Personal aber freilich weitergeführt.
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