Die Nachfrage nach Wintersportartikeln ist regelrecht explodiert. Doch Lieferschwierigkeiten stellen Händler und Kunden mitunter vor Problemen - kurz vor Weihnachten ist daher Geduld gefragt.
Vielen Christkindln stehen aktuell die Schweißperlen auf der Stirn, denn „Spätberufene“ finden sich jetzt vielerorts vor leeren Regalen wieder. Besonders ernüchternd ist die Auswahl bei Wintersportartikel, da drohen unter dem einen oder anderen Christbaum lange Gesichter, weil der favorisierte Ski einfach nicht mehr zu kriegen war.
„Bei Ski und Helmen schaut’s zur Zeit wirklich düster aus“, sagt Roland Lenz vom gleichnamigen Skishop im obersteirischen Rohrmoos. „Wobei wir mit unserem aktuellen Bestand über die Weihnachtsferien auskommen sollten, danach wird’s halt knackig.“ Viele Produzenten stehen aufgrund von Materialengpässen vor massiven Lieferschwierigkeiten - und das betrifft nicht nur die Alpinski. „Wir haben aktuell etwa nicht einen Winterschuh für Herren im Angebot - so eine Situation haben wir wirklich noch nie erlebt“, hofft Lenz auf baldige Besserung.
Von einer Qual der Wahl kann in den Sportgeschäften des Landes also oftmals keine Rede sein. „Wenn man jetzt ins Geschäft kommt, muss man damit rechnen, Kompromisse eingehen zu müssen; bestimmte Marken sind speziell im Langlauf- und Tourenskibereich völlig vergriffen. Aber auch bei Rodeln und Bobs oder Schneeschuhen war die Nachfrage schon enorm“, erzählt Manfred Haas-Rossegger, Filialleiter vom Gigasport-Stammhaus in Graz.Früher Wintereinbruch in der Stadt als BoosterDer Experte macht vor allem zwei Ursachen für die stark gestiegene Nachfrage verantwortlich: „Zum einen haben der ungewöhnlich frühe Wintereinbruch im Grazer Raum und die Freigabe der Langlaufloipe in Thal offenbar Lust auf Sport gemacht. Zudem sorgt die Pandemie bei Individualsportarten wie Langlaufen oder Tourengehen für einen Booster.“
Brand in Ski-Fabrik
Viele Menschen wollen sich eben nicht mehr mit Tausenden anderen beim Skilift anstellen, sondern stattdessen die Natur intensiver und individueller erleben. Gigasport hat heuer etwa schon doppelt so viele Langlaufski verkauft wie im gesamten Vorjahr.
Einen Trend, den man auch bei Hervis bestätigt: „Speziell bei Skitourenbindungen und Langlaufskiern ist die Nachfrage extrem. Sonst ist bei uns aber genügend Hartware da, weil gerade Skier auch in Österreich beziehungsweise der EU produziert werden“, heißt es aus der Zentrale in Salzburg. Allerdings: Bei einem Brand im Fischer-Werk in der Ukraine wurden 2020 mehrere Anlagen zerstört, dieser Ausfall kann im Stammwerk in Ried/Innkreis (OÖ) nur mühevoll aufgefangen werden.
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