600 Menschen leben in Steinhaus am Semmering. Und bis zu 250 Flüchtlinge kann das Innenministerium im „Haus Semmering“ unterbringen – darüber, wie viele es derzeit sind, will man auf Anfrage keine Auskunft geben.
Doch die ärztliche Versorgung ist gefährdet, sagt Herbert Becvar aus Neuberg. Er ordiniert zweimal pro Woche im Asylheim. „Normalerweise habe ich im Jahr drei, vier schwangere Patientinnen. Im Herbst waren es plötzlich acht Neuankömmlinge, von denen man nicht einmal weiß, in welcher Woche sie sind.“
Keinen Nachfolger als Frauenarzt
Händeringend suchte Becvar nach Frauenärzten. „Aber alle sind randvoll. Manche nehmen keine Flüchtlinge, weil sie einen Dolmetscher brauchen.“ Vier der acht Frauen mussten schließlich nach Graz verlegt werden, wie das Innenministerium bestätigt. In der Umgebung seien zu wenige Frauenärzte ansässig.
Ein Problem, das nur Flüchtlinge betrifft? „Nein“, sagt Becvar. „Es trifft auch die österreichische Bevölkerung. Und zwar die, die sich keinen Privatarzt leisten können und aufs Kassensystem angewiesen sind.“ Viele der Ärzte im Mürztal sind kurz vor der Pensionierung. „Ich sollte auch schon in Pension sein, ich bin 65, aber mache noch weiter. Einen Nachfolger habe ich – wie so viele – nicht.“
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