Sanitäter nach Angriff

Buslenker „spuckte mich an und wollte zustechen“

Tirol
15.12.2021 07:02

Nach der Attacke eines Schulbuslenkers gegen ein Notarztfahrzeug in St. Johann in Tirol herrscht Fassungslosigkeit. Im Web gab es zahlreiche Kommentare. „Wie krank ist unsere Gesellschaft?“, lautete die Frage eines Users auf krone.at. Laut Sanitäter und Notarzt „ist das zum Glück nur ein Einzelfall“.

Sanitäter Bernhard Gschnaller und Notarzt Hannes Lechner waren am Montag um 7.30 Uhr auf dem Weg zu einem Einsatz im Ortsgebiet von St. Johann. „Vor einem Kreisverkehr mussten wir stehen bleiben. Dann sah ich einen gelben Linienbus, der von links kam. Er fuhr direkt auf uns zu, wurde aber nicht langsamer und hat uns letztlich gerammt“, schildert Gschnaller die Szene. Der Lenker - ein Österreicher, dessen Alter die Polizei nicht bekannt gibt - habe dann im Bus „wild gestikuliert“.

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Er spuckte mich durch das Fenster an und wollte mir in den Oberkörper stechen. Ich bin zurückgewichen und habe auf seine Hand geschlagen.

Sanitäter Bernhard Gschnaller

Lechner stieg sofort aus und kümmerte sich um die 24 Schüler des Busses. Unterdessen setzte Gschnaller einen Funkspruch an die Leitstelle ab. Kurz darauf erfolgte bereits der Angriff mit dem Klappmesser. Wie der mutmaßliche Angreifer, der nun in eine Anstalt eingeliefert werden dürfte, später aussagte, habe er „ein Problem mit Blaulichtorganisationen“.

„Spuckte und stach in Richtung Oberkörper“
„Er spuckte mich durch das Fenster an und wollte mir in den Oberkörper stechen. Ich bin zurückgewichen und habe auf seine Hand geschlagen“, erzählt der Sanitäter weiter. Durch diese Abwehr entstand die Verletzung an der Hand. Anschließend verriegelte Gschnaller Fenster und Türen.

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Die Schüler haben die Situation zum Glück sehr entspannt und gefasst miterlebt.

Notarzt Hannes Lechner

Laut Lechner „haben die Schüler, bei denen es sich um Volksschulkinder und Gymnasiasten handelte, die Situation zum Glück sehr entspannt und gefasst miterlebt“. Der Notarzt brachte sie bei einer Haltestelle in der Nähe in Sicherheit, da er Angst hatte, dass der Busfahrer eine Amokfahrt starten könnte. „Die älteren Schüler kümmerten sich um die jungen.“

„Das war zum Glück nur ein einmaliges Erlebnis“
Rückblickend sind Gschnaller und Lechner froh, dass die Sache relativ glimpflich ausging und der geflohene Lenker rasch gefasst werden konnte. Abschließend betonen beide, dass „solch ein Angriff gegen ein Blaulicht führendes Fahrzeug Gott sei Dank ein Einzelfall ist“.

In eigentlich allen anderen Rettungssituationen „haben die Menschen sehr viel Verständnis und weichen, wenn es möglich ist, rasch aus und machen Platz“.

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