Verletzlich wie nie

Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin wird 75

Nachrichten
14.12.2021 09:27

Jane Birkin singt nur selten ihre eigenen Texte. Und wenn, dann wird sie sehr privat. Auf ihrem jüngsten Album wirkt die Sängerin, die mit dem Skandallied „Je t‘aime, moi non plus“ zum Star wurde, verletzlich wie nie. Am 14. Dezember wird „La Birkin“, wie die Franzosen ihre Lieblings-Engländerin nennen, 75 Jahre alt. Sie war Anfang 20, als sie zusammen mit Gainsbourg „Je t“aime, moi non plus" ins Mikrofon stöhnte, seitdem musste sie viele Schicksalsschläge erleiden.

Im Jahr 2013 verlor sie ihre Tochter Kate aus der Beziehung mit dem Komponisten John Barry. Die 46-jährige Fotografin hatte sich aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung im vierten Stock gestürzt. Nach dem Tod ihrer Tochter zog sich die Wahlfranzösin monatelang zurück. Auf ihrem in Frankreich im Dezember 2020 erschienenen Album erinnert sie in mehreren Liedern an den schrecklichen Moment, wie in „Cigarettes“, das mit dem Satz beginnt: „Meine Tochter hat mit ihrem Leben Schluss gemacht.“

Doch Birkins Auftritte in der Öffentlichkeit wurden schon ab 2012 immer seltener, denn sie musste viele Konzerte wegen einer Autoimmunkrankheit absagen, eine Fehlsteuerung, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Im September des Jahres 2021 erlitt sie einen Schlaganfall.

Seit 50 Jahren ein Bühnenstar
Jane Birkin steht in Frankreich seit knapp 50 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Sie verließ England nach ihrer Scheidung von Barry im Jahr 1968, den sie 1965 mit gerade 19 Jahren geheiratet hatte. Bei Dreharbeiten zum Liebesfilm „Slogan“ lernte sie Serge Gainsbourg kennen, einst das „Enfant terrible“ der französischen Musikszene.

Sie war Anfang 20, als sie mit Gainsbourg zusammen „Je t‘aime, moi non plus“ ins Mikrofon stöhnte. Der gesungene Orgasmus wurde zum Skandal. In vielen Ländern wurde das Lied verboten, doch machte es die verführerische Frau mit der Zahnlücke und dem englischen Akzent 1969 über Nacht zum Star - und die beiden zu einem Paar. Zwei Jahre später kam ihre gemeinsame Tochter, Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, auf die Welt. „La danseuse“, ebenfalls ein erotisches Lied, und „Melody Nelson“ gehörten zu ihren weiteren gemeinsamen Erfolgen. Im September 1980 setzte Birkin der Beziehung ein Ende.

In Album liegt „kleiner Schmerz“
Jane Birkin hat zahlreiche Alben veröffentlicht mit Songs, die andere für sie geschrieben haben - mit zwei Ausnahmen, „Enfants d“hiver“ und „Oh! Pardon tu dormais...“, in dem Birkin noch verletzlicher wirkt als sonst. Es liege ein kleiner Schmerz in dem Album, erzählte sie der Wochenzeitschrift Paris Match. Und zitierte einen Satz von Serge: Bei blauem Himmel könne man nichts schreiben, man brauche dazu Wolken und Stürme.

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