Millionen werden nun in die Wasser-Infrastruktur Österreichs gepumpt werden. Mit dem massiven Ausbau der Leitungen soll bei Blackout und Dürre die Versorgung mit dem Nass gesichert werden.
Als „unser höchstes Gut“ bezeichnet der Gewässerökologe Helmut Belanyecz einmal mehr die heimischen Wasserreserven. Doch dem Chef des „Kuratoriums für Fischerei- und Gewässerschutz“ macht vor allem die Erderwärmung im wahrsten Sinne des Wortes Sorgen, denn die Klimawandel-bedingte Dürre befeuert die Knappheit. Durch den stetig steigenden Wasserbedarf verschärft sich aber auch der Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen wie Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft, Energie und Industrie. Genau letztere Sparte hat aber hierzulande den größten „Durst“.
Denn 70 Prozent des verbrauchten Wassers gehen in Industrie und Gewerbe, in die Wasserversorgung 24 Prozent. Die Landwirtschaft benötigt vier Prozent, zwei Prozent, gehen an ausgewählte Dienstleistungen wie Beschneiung und Bewässerung von Golfplätzen.
Hunderte Kilometer neue Rohre und Ringleitungen
Im Lichte all dieser Warnsignale in Brunnen, Bächen und Wasserhähnen hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) mit ihren Experten eine Offensive für die Blackout- und Klimakrisenvorsorge gestartet. Und das bedeutet Hunderte Kilometer brandneuer Rohre. Ein besonderes Leuchtturmprojekt betrifft Österreichs größte Weinbaugemeinde Langenlois (NÖ), wo mittels Ringleitung zwölf Ortsbrunnen vernetzt werden, um in Krisenzeiten variabel die Versorgung zu sichern. Trotz dieses Millionenschwalls an Investitionen raten Experten weiterhin zur Wachsamkeit.
Die 5500 heimischen Trinkwasserversorger müssen ihre in den Schubladen liegenden Notfallpläne rasch auf den letzten Stand bringen und sich auf den Tag X vorbereiten.
Blackout-Experte Herbert Saurugg
„Die 5500 heimischen Trinkwasserversorger müssen ihre in den Schubladen liegenden Notfallpläne rasch auf den letzten Stand bringen und sich auf den Tag X vorbereiten“, mahnt Österreichs Blackout-Experte Herbert Saurugg. Er weist auf einen wesentlichen Krisenschwachpunkt hin: „Wo Wasser nicht direkt aus den Bergen in die Städte fließt, müssen oft Notstromaggregate bei einem Stromausfall anspringen. Doch die laufen auch nicht ewig, und es gibt - vor allem im privaten Bereich - mehr störungsanfällige Pumpen als man denkt …“
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