Bei den Steirern sind auch heuer Christbäume aus der Region voll im Trend. Die Trockenheit im Frühjahr hat den Jungbäumen zwar zugesetzt, aber die rund 350 heimischen Christbaumbauern erwarten trotzdem ein gutes Geschäft - immerhin entwickelt sich ein Trend zum Zweitbaum!
350 steirische Christbaumbauern bieten bis Weihnachten rund 425.000 Weihnachtsbäume an, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher am Freitag auf der Murinsel in Graz. Die Stärken seien Regionalität und kurze Transportwege, im Schnitt 5,6 Kilometer. Einen Trend ortete der Präsident zum Zweit- oder gar Drittbaum, etwa „für die Terrasse“. Christbaumbauern-Obfrau Martina Lienhart lüftete ein Geheimnis: „Für den Duft der Bäume in der warmen Stube sorgen die Terpene.“
Heuer früher Start in die Saison
Titschenbacher sprach von einem relativ frühen Saisonstart, auch mondbedingt, da die Bäume beim zunehmenden Mond am besten geschnitten würden. „Mit einem Baum aus der Heimat ist Stimmung verbunden und mittlerweile bleibt es oft nicht bei einem Baum, viele kaufen zwei oder gar eine dritten, etwa für die Terrasse“, beschrieb der Präsident den Trend.
Anbau erfordert viel Arbeit
Martina Lienhart, Obfrau der Christbaumbauern der Steiermark schilderte die Veränderungen im Christbaum-Anbau: „Das hat sich zu einem bäuerlichen Produkt entwickelt, das schon viel Arbeit erfordert. Und sobald am 24. Dezember die Verkaufsstände zu sind, geht es schon wieder weiter, mit neuen Pflanzungen und den Pflegemaßnahmen.“
Man gehe im Jahr im Schnitt acht bis zehn Mal durch die Kulturen. Erstmalig beginne man heuer schon mit dem Verkauf am 10. Dezember, sonst starte man immer am 14. Dezember. Auch die Kunden hätten schon nach einem früheren Verkauf gefragt. „Mehr Leute als zuvor kommen in unsere Kulturen und suchen sich schon einen aus, oft schon im September und Oktober, kurzärmelig und in Sandalen“, beschrieb Lienhart Christbaumkauf bei gar nicht winterlichen Temperaturen.
Trockener Frühling sorgte für Schwierigkeiten
Die Wetterkapriolen hätten auch den Christbäumen zugesetzt. „Im Frühjahr war es schwierig, die Jungpflanzen wegen monatelanger Trockenheit weiter zu bringen, die hat es Kopf und Kragen gekostet“, sagte Lienhart. Die Tanne sei zwar ein Tiefwurzler, aber die jungen Bäume hätten es bei Trockenheit noch schwer. Lienhart zeigte Exemplare von Bäumen mit noch nicht tief gewachsenen Wurzeln, die verdorrt seien.
Tipps für lange andauernde Pracht
Der Christbaumbäuerin Tipps für einen lange prächtigen Baum im Raum: "Oberhalb der Schnittfläche noch einmal schneiden, stets Wasser nachfüllen, speziell in den ersten Tagen zieht der Christbaum gewaltig Wasser. Er ist ja ein natürlicher Luftbefeuchter, man kann ihn auch besprühen, und er sollte nicht neben einer Heizquelle stehen. Lienhart verriet auch, was den Baum duften lässt - es sind die Terpene, Kohlenwasserstoffe, die für die Pflanze in der Funktion der Zellen aktiv sind und etwa in Hartzen und ätherischen Ölen wirken.
Umsonst geschnitten wird übrigens laut der Christbaumbäuerin kein Baum. Aus nicht verkauften Bäumen wird oft natürlicher Weihnachtsschmuck gedrechselt. Andere wiederum werden gehäckselt und so wieder zu Humus.
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