Tiere im TierQuarTier

In Krise abgegeben: Warum will uns niemand haben?

Tierecke
15.11.2021 16:00

Herzlos: Während der Corona-Pandemie angeschaffte Tiere landen im Heim. Geben Sie bitte einem dieser armen Wesen aus dem TierQuarTier eine zweite Chance!

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Bedürfnis nach pelzigen Freunden besonders gestiegen. Zahlreiche Menschen schafften sich - zumal auch überwiegend im Homeoffice arbeitend - Haustiere an, um der Einsamkeit in den eigenen vier Wänden entgegenzuwirken oder auch als Beschäftigung für unausgelastete Kinder. Außerdem konnte man zum Gassigehen mit Bello auch den Ausgangssperren trotzen. Inzwischen ist für die meisten die Kurzarbeit zu Ende, der Alltag wieder großteils geregelt. Das Tier wurde zu einer Last.

Abgabe von Hunden verdreifacht
Eine Vielzahl der unüberlegt genommenen Fellnasen landet (wieder) in einem Tierheim. Bei Hunden hat sich österreichweit die Abgabe im Vergleich zu 2020 verdreifacht. Die Gründe im Ranking: Zeitmangel, Überforderung, Kosten. Auch in der „Krone“-Tierecke erreichen uns täglich Anrufe von überlasteten Menschen, die ihre Vierbeiner (wieder) loswerden wollen. Wir helfen mit einer kostenfreien Veröffentlichung in der Kronen Zeitung, für die ungewollten Tiere ein neues Zuhause zu finden. Jeden Samstag stellen wir auch Schützlinge aus dem TierQuarTier auf unserer Seite vor.

Schuldlose Tiere sind die Leidtragenden
Das Tierschutzkompetenzzentrum in Wien-Donaustadt wurde 2015 eröffnet und zählt zu den modernsten Tierheimen Europas. Auf insgesamt 9700 Quadratmetern finden Hunderte verlassene, ausgesetzte oder entlaufene Fellnasen ein vorübergehendes Zuhause. Privatabgaben sind nicht möglich. Ein engagiertes Team gibt jeden Tag sein Bestes, um den Tieren den Aufenthalt im Heim so stressfrei wie möglich zu halten.

Tiere tragen keine Schuld, aber die Konsequenzen
Die Übernahmegründe sind unterschiedlich: ausgesetzte todkranke Welpen (meist aus dem Ausland). Hunde, an einem Baum angebunden, Katzen, die mit Nachwuchs bei einem Mistkübel „entsorgt“ worden sind. Dazu kommen die behördlichen Abnahmen aufgrund schlechter Haltung – teils nach Misshandlungen. Und nicht zu vergessen die ungechippten Fundtiere, die täglich auf Wiens Straßen aufgelesen werden. Und warum? Wegen verantwortungsloser Halter. Das Tier trägt daran keine Schuld, jedoch leider in der Folge die Konsequenzen.

Adoptieren Sie eines dieser armen Tiere!
Die Bilder (auch jene im oberen Bereich der Story) zeigen Vierbeiner aus dem TierQuarTier, die auf eine zweite Chance warten. Wenn Sie wohlüberlegt einen tierischen Gefährten möchten, rufen Sie bitte dort an (01/734 11 02), und adoptieren Sie eines dieser armen Geschöpfe! 10.777 Lebensplätze sind seit der Eröffnung vor sechs Jahren für Hund, Katz und Co. gefunden worden.

TierQuarTier Wien

  • Tel.: 01/734 11 02, E-Mail: office@tierquartier.at
  • Haustier vermisst, gefunden - Tel.: 01/ 4000 8060
  • Sie müssen ein Tier weggeben: „Krone“-Tierecke - Tel.: 05 7060 233 17 (Mo-Fr., 11 bis 15 Uhr), E-Mail: tierecke@kronenzeitung.at


Kommentar von Thomas Benda, Betriebsleiter im TierQuarTier:
Im TierQuarTier Wien arbeiten Menschen mit Herz und Seele daran, für die anvertrauten Schützlinge das Beste möglich zu machen - 365 Tage im Jahr! Wir haben ein genaues Vergabesystem. In unserem Tierheim ist es nicht möglich, als Besucher - ohne konkretes Interesse an einem Tier - einfach „durchzuschauen“. Damit reduzieren wir Stress bei unseren Schützlingen, und dies sollte in einem ohnedies schon ungewohnten Umfeld wie einem Tierheim unbedingt Priorität haben. Ein ganz besonders wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist auch die Aufklärung der Bevölkerung.

Es ist unvorstellbar, wie viele Tiere wir aufnehmen müssen, weil diese ausgesetzt, aus ungesicherten Fenstern oder von Balkonen gestürzt sind und keine Besitzer mehr ausfindig zu machen ist. Etliche werden in Wohnungen zurückgelassen. Tiere, die illegal aus dem Ausland geholt wurden, bei denen sich bald herausstellt, dass sie viel zu früh von dem Muttertier getrennt wurden, traumatisiert und meist schwer krank sind. Oft genug müssen Tiere auch bei uns Quartier beziehen, weil man sie schlecht hält oder gar misshandelt. Und wirklich viel zu oft landet offensichtlich ungewollter Nachwuchs bei uns, weil die Menschen ihre Vierbeiner nicht (rechtzeitig) kastrieren lassen.

Wenn wir es schaffen, die Menschen gut zu informieren und auch zum Nachdenken und Handeln zu bewegen, kann in Zukunft viel Tierleid verhindert werden - davon bin ich überzeugt!

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