Keine 2G-Kontrolle

WEGA-Einsatz für Corona-Falschmeldung missbraucht

„Sie kontrollieren jetzt Ausweise mit Maschinengewehren“ - gefährliche Falschmeldungen wie diese kursieren derzeit auf Twitter. Als Beweis dafür soll ein Video dienen, das in einem Lokal in Wien aufgenommen wurde. Zu sehen sind WEGA-Beamten im Einsatz. Fakt ist: Dieser Einsatz hatte so rein gar nichts mit den 2G-Kontrollen zu tun, sondern viel mehr mit der Festnahme von vier Personen, die sich mutmaßlich nicht rechtmäßig in Österreich aufhielten.

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Ursprünglich dürfte das Video in diversen Telegramm-Gruppen geteilt worden sein, berichtet die Polizei am Sonntag. Doch auch auf Twitter und in anderen sozialen Medien machte das Video schnell die Runde. Mit typischen Parolen wie „Wacht auf“ und Aufrufen zur Teilnahme an kommenden Corona-Demos werden die geteilten Aufnahmen kommentiert.

„So, Ausweise“
Zu sehen ist in den nur wenigen Sekunden dauernden Videomitschnitten allerdings tatsächlich nicht viel: WEGA-Beamte sind in einem recht gut besuchten Lokal im Einsatz. Man hört jemanden sagen: „So, Ausweise.“

Wie erkenne ich Fake News?

  • Nachrichten kritisch beachten: Achten Sie auf die Formulierung. Reißerische Formulierungen, viele Rufzeichen und Großbuchstaben sowie drastische Bilder können erste Hinweise auf Falschmeldungen sein.
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  • Aktualität: Ist der Beitrag überhaupt aktuell?
  • Zweck: Zu welchem Zweck wurde das Video/Bild produziert und veröffentlicht?

Vier Festnahmen nach dem Fremdenrecht
Fakt ist: Der Einsatz hat rein gar nichts mit den 2G-Kontrollen, die derzeit in Wien verstärkt durchgeführt werden, zu tun. „Tatsächlich zeigt das Video die Spezialeinheit WEGA bei der Unterstützung von Kolleg*innen zur Durchsetzung eines Festnahmeauftrags“, so die Polizei am Sonntag. Demnach kam es zu dem Einsatz am Freitagabend in einem Lokal im Bezirk Brigittenau. „Man hatte den Verdacht, dass sich in dem Lokal Personen befinden, deren Aufenthalt im Bundesgebiet nicht rechtmäßig ist“, so Polizeisprecherin Barbara Gass gegenüber krone.at. 

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Man hatte den Verdacht, dass sich in dem Lokal Personen befinden, deren Aufenthalt im Bundesgebiet nicht rechtmäßig ist.

Polizeisprecherin Barbara Gass

Aus einsatz- und kriminaltaktischen Gründen sei der Einsatz, der von der Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug geleitet wurde, von Kräften der Wiener Bereitschaftseinheit sowie der WEGA unterstützt worden. Insgesamt wurden vier Personen nach dem Fremdenrecht festgenommen.

Mit dem aus dem Zusammenhang gerissenen Video werde versucht, Stimmung gegen die Polizei zu machen. Festzuhalten bleibt: WEGA-Beamte führen in der Regel keine 2G-Kontrollen durch.

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