Salzburg history

Süßes oder Saures für Salzburgs arme Seelen

Salzburg
30.10.2021 14:00

Das amerikanische Gruselfest hat in Salzburg Spuren hinterlassen. Obwohl das Bundesland seinen ganz eigenen „Halloween“-Brauch hat.

"Bitte eine Gabe für die armen Seelen“, baten Salzburgs Kinder und Diener für die bereits Verstorbenen im Fegefeuer. Am Vorabend des Allerheiligenfestes, an Halloween, streiften sie von Tür zu Tür und baten um Gaben für die toten Seelen im Fegefeuer. Durch die Gaben könnte die Zeit im Fegefeuer verkürzt werden. Noch vor über 100 Jahren war der sogenannte Heischebrauch üblich in Salzburg.

Schon im 10. Jahrhundert wehrte sich die katholische Kirche gegen die heidnischen und keltischen Traditionen rund um den 31. Oktober. Durch die ausbreitende Christianisierung etablierte sich das Hochfest Allerheiligen und Allerseelen Anfang November. Obwohl auch bei den Kelten diese Tage fest mit der unsichtbaren Welt verbunden waren, sollten auch Christen an diesen Tagen an ihre Verstorbenen denken. Durch Gebete und Ablässe könnten sie so ihren Lieben die Zeit im Fegefeuer verkürzen.

Über Jahrhunderte veränderten sich die christlichen Bräuche, bis schließlich das Heischen besonders im Pinzgau und Flachgau üblich wurde.

Erst durch das aus Amerika adaptierte Halloweenfest, das traditionell am 31. Oktober von Groß und Klein gefeiert wird, nahm neben Gespenstern und Kürbisschnitzereien auch eine vergleichbare Tradition des Heischens in Salzburg Einzug: Süßes oder Saures.

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