Sie zischen, schlängeln und sorgen nicht selten für Gänsehaut: Schlangen! Am 16. Juli ist Weltschlangentag. Im Haus des Meeres in Wien steht deshalb alles im Zeichen der faszinierenden Exoten. Zwischen Giftschlangen, Bastelstationen und Artenschutz gibt’s viel zu sehen, zu staunen und zu lernen. Auch für jene, die sich bisher lieber ferngehalten haben.
Sie gelten als lautlos, kühl und gefährlich. Kaum ein Tier ist mit derart hartnäckigen Vorurteilen behaftet wie die Schlange. Der Weltschlangentag am 16. Juli will dieses Bild zurechtrücken. Auch das Haus des Meeres in Wien beteiligt sich daran mit dem Sonderprogramm „Schlangenhaft gut drauf – und das völlig ohne Beine“, das sich dem Reptil aus zoologischer, ökologischer und pädagogischer Perspektive nähert.
Schuppige Stars des Flakturms
Bereits beim Eingang zur neuen Giftschlangenabteilung auf Ebene eins wird’s spannend. Hinter Glas windet sich der Inlandtaipan, laut Forschern die giftigste Schlange der Welt. Daneben ein gigantischer Netzpython mit beeindruckendem Schuppenmuster. Bei einer Gratisführung kommt man den Reptilien ganz nah – zumindest mit den Augen.
Schlangen zählen zu den bedrohten Tierarten. Verantwortlich dafür sind nicht nur der Verlust ihres Lebensraums und der Klimawandel, sondern auch ein Image, das über Jahrhunderte hinweg von Bibel, Mythologie und Popkultur geprägt wurde. „Viele Arten verschwinden, ohne dass es jemand bemerkt“, sagt eine Biologin des Hauses. Und das betrifft nicht nur ferne Tropenregionen, sondern auch die heimische Fauna.
Zwei Schlangen, ein Missverständnis
So etwa die Schlingnatter (Coronella austriaca), eine weitgehend unbekannte und vollkommen harmlose Art, die oft mit der giftigen Kreuzotter verwechselt wird. Der Unterschied? Rundliche Pupillen bei der Natter, senkrechte bei der Viper. Beide sind scheu, keine sucht den Kontakt zum Menschen. Dennoch werden sie oft erschlagen, statt beobachtet.
Mitmachen und Schützen: Naturbeobachtung-App
Umso wichtiger ist die Initiative des Naturschutzbundes: Mit der App Naturbeobachtung.at können Sichtungen von Reptilien gemeldet und dokumentiert werden. Ziel ist eine flächendeckende Erfassung von Beständen – und mehr Bewusstsein für den Wert heimischer Arten. Wer eine Schlange im Garten findet, soll nicht erschrecken, sondern fotografieren. Denn je besser die Datenlage, desto gezielter lässt sich schützen, was kaum jemand zu Gesicht bekommt.
Für Kinder gibt es am Weltschlangentag im Haus des Meeres ein kunterbuntes Bastelprogramm: Ziehharmonika-Schlangen, Luftschlangen und Co., mit Glitzer, Farbe und viel Fantasie. Damit sollen sich die Kleinsten spielerisch an ein Thema annähern, das bei vielen noch immer mit Unsicherheit besetzt ist.
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