Ende März dieses Jahres krönte sich der Lecher Magnus Walch zum österreichischen Riesentorlauf-Staatsmeister. Nachdem er dennoch keinen Platz in einem ÖSV-Kader bekommen hatte, entschloss sich der 29-Jährige seine Karriere zu beenden. Für die „Krone Vorarlberg“ wirft er mit seiner Kolumne „Schwung-Ansatz“ einen Blick hinter die Kulissen und spricht auch heikle Themen an.
Der Riesentorlauf. Dynamisch und ästhetisch. Die Königsdisziplin. Nicht jeder mag mir zustimmen, was aber unbestritten ist: Der „Riesen“ ist die Kerndisziplin des alpinen Rennlaufs. Kinder erlernen zuerst den Riesentorlauf-Schwung, Vereinsmeisterschaften und Jedermann-Rennen werden als Riesentorläufe ausgetragen. Und: Jeder Spitzenathlet trainiert Riesentorlauf. Vom Slalomfahrer bis zum Abfahrer, der Grundschwung gehört im Training einfach dazu.
Speed-Spezialisten haben in den letzten Jahren immer wieder versucht, im Riesentorlauf die entscheidenden Punkte im Kampf um die große Kristallkugel zu holen. Heuer, wo es das erste Mal gleich viele Speed- wie Technikbewerbe gibt, könnte sich ihre Taktik aber etwas ändern. Fakt ist: Die Zeit der Allrounder ist lang vorbei. In allen Disziplinen fahren sich heute bis auf wenige Ausnahmen Spezialisten die Siege aus. Und: die Big Points liegen am Stockerl. Wer Zweiter statt Dritter wird, holt 80 statt 60 Punkte.
Für diese 20 Punkte muss man sich in einer anderen Disziplin erst einmal unter den Top-15 klassieren. Lieber also den Riesentorlauf mitnehmen und eventuell ein paar Punkte erkämpfen? Benni Raich würde nach der im Jahr 2009 verpassten Chance auf die große Kugel wahrscheinlich dazu raten. Oder sich auf seine Disziplinen konzentrieren und im Training das fehlende Zehntel auf den Sieg herauskitzeln? Hätte Kriechmayr sich nicht dafür entschieden, würde Lukas Feurstein heute wohl nicht am Start stehen.
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