Mathilde Sch. (68) ist krankhaft übergewichtig. Der mobile Pflegedienst sieht sich nicht mehr in der Lage, sich um die Braunauerin zu kümmern. Die 68-Jährige soll ins Altenheim übersiedelt werden, weigert sich aber, weil sie nicht getrennt von ihrem Ehemann leben will. Die Folge: ein Eklat samt Polizei- und Rettungseinsatz.
Dem Fall des Rentner-Ehepaares aus Braunau liegt eine menschliche Tragödie zugrunde, die dringend einer Lösung harrt. Die Zeit drängt, denn bis 22. Oktober muss eine Entscheidung fallen, wie Mathilde (68) und Johann (67) Sch. auch weiter ein gemeinsames und würdevolles Dasein ermöglicht werden kann.
Der Aufwand sei zu groß
Das Paar lebt im 3. Stock eines Hauses für „Betreubares Wohnen“ in der Nähe des Braunauer Bezirksseniorenheimes. Mathilde Sch. leidet seit Jahren an krankhaftem Übergewicht (Adipositas), hat mehr als 150 Kilogramm und massive Wassereinlagerungen in den Beinen. Auch mit Hilfe kann sie sich in der Wohnung kaum noch fortbewegen, ihre vier Wände verlässt sie daher nie. Der mobile Pflegedienst sieht sich mittlerweile außerstande, sie weiter zu betreuen. Der Aufwand sei zu groß, Mathilde Sch. hat nur noch bis Freitag eine Gnadenfrist. Dann kommt niemand mehr, der sie bei der körperlichen Hygiene unterstützt.
„Will bei ihm bleiben“
Seitens der Bezirkshauptmannschaft Braunau wurde versucht, die Rentnerin dazu zu bewegen, ins Bezirksseniorenheim zu übersiedeln. Doch die 68-Jährige weigert sich. „Ich will bei ihm bleiben“, erklärt Mathilde mit Nachdruck. Denn das Paar – es ist seit 48 Jahren verheiratet – hat nur einander. Die Tochter ist mit 26 Jahren tödlich verunglückt.
Auch wenn uns ab Freitag keiner mehr hilft – gemeinsam müssen wir das irgendwie schaffen.
Ehemann Johann
Pensionistin drohte mit Verzweiflungstat
Am Mittwoch gab es deshalb großen Aufruhr, nachdem versucht worden war, Mathilde zur Einwilligung des Transports ins Altenheim zu bewegen. Die Rentnerin widersetzte sich und drohte, sich vom Balkon zu stürzen. Polizei und Rettung standen im Einsatz. Von der Amtsärztin wurde sie kurzfristig ins Krankenhaus eingewiesen. Am Donnerstag war Mathilde wieder daheim. „Auch wenn uns ab Freitag keiner mehr hilft – gemeinsam müssen wir das irgendwie schaffen“, hofft Johann ...
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