Der serbische Regisseur Milos Lolic zeigt gemeinsam mit der israelischen Choreografin Jasmin Avissar ein ernüchterndes Bild von der Kommunikation zwischen den Geschlechtern am Klagenfurter Stadttheater. Arthur Schnitzlers „Reigen“ forderte am Donnerstag bei der Premiere vom Publikum Sinn für verrätselte Symbolik - vom Tanz um den Sex bis hin zum Kreisen um die eigene Achse.
In zehn Szenen gliedert sich Schnitzlers Skandalstück zur verlogenen Sexualmoral seiner Zeit. Dieses szenische Rondo ist wie ein Staffellauf aufgebaut, in welchem jede Figur einmal vorkommt. Dabei steht jeder Charakter stellvertretend für die jeweilige soziale Schicht. Es wird gelockt, getäuscht und getändelt, bis es schließlich zum ersehnten Höhepunkt kommt, dem meist die Ernüchterung folgt. Und dann ist da noch die Frage: „Hast du mich lieb?“
„Reigen“ - Zehn Dialoge von Arthur Schnitzler am Stadttheater Klagenfurt.
Publikum soll sich angesprochen fühlen
Milos Lolic lässt in seiner Inszenierung nicht zu, dass die jeweiligen Paare sich berühren oder direkt ansehen. Gesprochen wird von der Rampe direkt ins Publikum, um zu zeigen: Ihr seid gemeint! Der Regisseur packt viele originelle Einfälle von Schnitzler in das Stück, und transferiert sein Know-how aus dem Burg- und Volkstheater in Wien Erfolge gefeiert hat
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