Tirols Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) klinkt sich in die von Parteikollegen angestoßene Debatte über die „Teilzeitrepublik Österreich“ ein: Er fordert, Förderungen an Vollzeit zu knüpfen.
Angesichts des anhaltenden Arbeitskräftemangels in Tirols Wirtschaft weist Landesrat Mario Gerber auf die Notwendigkeit hin, mehr Menschen in Vollzeitarbeit zu bringen. Dies könnte nicht nur die Betriebe entlasten, sondern auch langfristig die Stabilität des Sozialstaats sichern.
„Brauchen jede Frau und jeden Mann“
„Unsere Wirtschaft könnte deutlich wirksamer arbeiten, wenn mehr Arbeitskräfte in Vollzeit tätig wären. Der Bedarf an Arbeitskräften ist enorm – wir brauchen jede Frau und jeden Mann, die bereit sind, ihr volles Potenzial einzubringen“, erklärt Gerber.
Wir können uns diesen Lifestyle, bei dem Vollzeit oft nicht mehr der Standard ist, schlicht nicht mehr leisten.
LR Mario Gerber (ÖVP)
Bild: Birbaumer Christof
Bei Förderungen ansetzen
Förderungen sollten künftig so gestaltet sein, dass sie Vollzeitbeschäftigung begünstigen. Dabei denkt der Tiroler Wirtschaftslandesrat an die Wohnbeihilfe ebenso wie an sonstige staatliche Förderungen, die – mit klaren Ausnahmen – an eine Vollzeitanstellung ausgerichtet werden könnten.
Ausnahmen sollten weiterhin für Personen mit krankheitsbedingten Einschränkungen oder Betreuungspflichten gelten.
Mehr Anreize für Vollzeitbeschäftigung
„Ein solches Modell könnte dazu führen, dass mehr Menschen Vollzeit arbeiten. Das würde nicht nur die Wirtschaftskraft stärken, sondern auch sicherstellen, dass unser Sozialstaat weiterhin finanzierbar bleibt. Ohne ausreichend arbeitende Beitragszahler geraten Gesundheitsversorgung, Pflege und Bildung mittelfristig unter Druck“, ist Gerber überzeugt.
Als Wirtschaftslandesrat sei es ihm wichtig, „nicht nach dem Gießkannenprinzip zu fördern, sondern gezielt und wirksam. Wir brauchen endlich mehr Anreize für Vollzeitbeschäftigung und eine grundlegende Änderung der Förderpolitik.“
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