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Verschnaufpause | Zettelwirtschaft

1399 Neuinfizierte wurden gestern gemeldet - am Montag vor einer Woche waren es noch 1543. Auch in den Tagen davor waren leicht niedrigere Zahlen bei den  Neuinfektionen in Österreich verlautbart worden, auch die Inzidenz geht leicht zurück - auf jetzt 156. Sind wir also auf einem guten Weg, ist die Spitze gebrochen, mit keinem weiteren exponentiellen Wachstum bei den Zahlen mehr zu rechnen?  Da machen  die Experten recht wenig Hoffnung. Sie freuen sich zwar über die „Verschnaufpause“, für die es mehrere Ursachen gibt. So spiele etwa das Ende des Urlauber-Rückreiseverkehrs eine entscheidende Rolle, auch in den Schulen wurden durch die Teststrategie einige potenziell gefährlichen Infektionsherde gelöscht. Komplexitätsforscher Klimek sieht durch den warmen September zudem den saisonale Effekt verzögert. Und Umweltmediziner Hutter meint gar, dass die Kommunikation über den Zahlenanstieg in den vergangenen Wochen viele Menschen wieder zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit dem Virus bewegt habe. Wenn diese These etwas für sich hat - und dem kann man schon folgen -, dann dürfte man jetzt das Einpendeln der Zahlen gar nicht sonderlich beachten. Sonst ist es mit dieser gesteigerten Vorsicht womöglich auch schon wieder vorbei. Daher auch gleich der Wink mit dem Zaunpfahl: Auch vor einem Jahr gab es eine ähnliche Verschnaufpause, ehe dann die Zahlen wirklich explodierten.   

Zettelwirtschaft. Apropos Zahlen: Der Rechnungshof übt jetzt deutliche Kritik an Bund und Ländern, was ihre Datenerfassung - auch rund um Corona - betrifft. Immer noch herrsche im Gesundheitssystem Zettelwirtschaft und Bürokratie statt Digitalisierung. Und das gefährdet letztlich die Gesundheit, fordert sogar Menschenleben. Gerald Gartlehner, Forscher und klinischer Epidemiologe an der Donau-Uni Krems etwa spricht von jahrzehntelangen Versäumnissen. Was er dabei vor allem vermisst: es fehle am politischen Willen, endlich eine Lösung zu schaffen. Und so seien wir bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems längst noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Dann wird es aber höchste Zeit, Gas zu geben!

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