Erste Bilanz

Schulstart zwischen Testen und Unterricht zu Hause

Niederösterreich
15.09.2021 12:00
Die Pandemie hat den Schulalltag weiter fest im Griff. Regelmäßiges Testen soll vor einem neuerlichen Wechsel ins Homeschooling bewahren. Für manche Eltern eine zu große Hürde für den Schulbesuch. Die Konsequenzen einer Schulabmeldung sind aber weitreichend.

Jeden Sonntag wird in der Neuen Mittelschule (NMS) in Pottenbrunn fleißig gearbeitet. Müssen doch die Corona-Tests für alle Schüler fein säuberlich hergerichtet werden: Namenslisten, Anleitung, Handschuhe, Testutensilien – alles wird klassenweise in Kübeln bereitgestellt. Nur so ist ein reibungsloser Start in die Schulwoche garantiert.

„Die Testerei ist ein extremer logistischer Aufwand. Aber wir machen es gerne, um die Kinder im Präsenzunterricht zu halten“, erklärt Direktor Michael Lahnsteiner. Bisher sei man glücklicherweise ohne positiven Coronafall an der Schule davongekommen. Dreimal pro Woche wird getestet: zweimal mit Nasenbohrer-, einmal mit Gurgeltest. Hier gab es anfänglich einigen Gegenwind: „Es gibt Eltern, die alles hinterfragen. Das reicht vom Vorwurf, dass Lehrer kein geschultes medizinisches Personal sind, bis hin zu Fragen zur inhaltlichen Zusammensetzung der Gurgellösung“, schildert der Direktor. Geduldig wurde alles erklärt und vorgezeigt, um die Sorgen zu zerstreuen.

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Unser oberstes Ziel ist es, die Kinder im Präsenz- Unterricht an den Schulen zu halten. Dafür tragen wir gerne alle nötigen Maßnahmen mit.

Michael Lahnsteiner, Schuldirektor

Aber nicht nur das Testen, sondern auch die steigende Zahl von Schulabmeldungen waren für Lahnsteiner zum Semesterbeginn plötzlich ein Thema. Von 180 Kindern in der Schule wollten nach dem Sommer sieben in den häuslichen Unterricht wechseln. Mit viel Überzeugungsarbeit ist es Lahnsteiner gelungen, drei Betroffene wieder in die Schule zurückzuholen. „Ich habe in stundenlangen Gesprächen versucht, Aufklärungsarbeit zu leisten“, betont der Pädagoge. Denn was viele bei einer Schulabmeldung nicht bedenken: „Die Eltern bekommen keinerlei Unterstützung. Weder bei den Unterrichtsmaterialien noch bei der Erarbeitung des Lernstoffes.“ Und die betroffenen Kinder profitieren auch nicht von der Digitalisierungsoffensive (preisgünstiger Schüler-Laptop) oder der Schülerfreifahrt. Damit sei häuslicher Unterricht nicht mit Homeschooling vergleichbar.

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