Problem bei Ausbildung

Stolpersteine pflastern Weg aus der Pflegemisere

Niederösterreich
11.09.2021 07:10
Der Personalbedarf im Pflegebereich ist groß. Finanzielle Unterstützung bei der Ausbildung bieten Fachkräftestipendien. Eine negative Prüfung wurde Stefanie V. zum Verhängnis. Ein weiteres Ausbildungsjahr wurde mündlich genehmigt, dann aber schriftlich abgelehnt. Nun fehlen der Mutter 1000 Euro im Monat.

Noch vor dem Sommer gab es in NÖ 800 freie Stellen im Pflegebereich. Umso wichtiger, Menschen bei einer beruflichen Umorientierung zu unterstützen. Etwa über ein Fachkräftestipendium für Pflegeberufe. Auch Stefanie V. aus dem Bezirk St. Pölten wollte ihre dreijährige Ausbildung zur Diplomierten Krankenpflegerin auf diesem Wege über das AMS finanzieren.

Telefonische Zusage für Ausbildungsverlängerung
Doch schon der Start 2018 gestaltete sich schwierig: „Meine Betreuerin wollte nicht, dass ich meinen sicheren Job bei einer Firma aufgebe und in die Pflege wechsle“, so die Mutter zweier schulpflichtiger Kinder, die sich aber nicht beirren ließ. Sie startete mit Bravour, dann kam die Anatomie-Prüfung. Da habe sie wegen eines Krankheitsfalles in der Familie die Nerven weggeschmissen. „Bevor ich das Jahr wiederholen durfte, habe ich mehrfach von der AMS-Betreuerin am Telefon die Zusage für eine Ausbildungsverlängerung bekommen“, so Stefanie V.

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Es ist keine Motivation, wie vonseiten des AMS mit Menschen umgegangen wird, die in den Pflegebereich wollen.

Stefanie V., Krankenpflege-Schülerin

Nun ohne Versicherung und Geld
Doch diese blieb Anfang September – mit Start des letzten Schuljahres – aus. Jetzt steht sie ohne Versicherung und Geld da. „Das Stipendium kann laut bundesweiter Regelung maximal für drei Jahre gewährt werden. Wir dürfen hier keine Ausnahmen genehmigen“, heißt es vom AMS auf „Krone“-Anfrage. V. hätte auf eine Kulanzlösung gehofft. Aber: „Ich mache weiter. Es ist mein Traumjob!“

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