Prozess in Innsbruck

Küken-Drama endete vor Gericht mit Diversion

Tirol
10.09.2021 09:25

Ein Vogelnest auf einem Lkw sorgte im Juni in einer Firma im Tiroler Unterland für große Aufregung. Ein Mitarbeiter beseitigte kurzerhand den störenden Brutplatz und nahm damit in Kauf, dass drei Küken starben. Der Mann kam mit einer Diversion davon.

Ein Bericht in der „Krone“ brachte den Fall ins Rollen: Ausgerechnet auf einem Lkw-Anhänger baute sich eine Amselfamilie ihr Nest. Dies führte dazu, dass ein Fahrer sich weigerte, das Fahrzeug zu verwenden. „Der Mann wollte sogar außerhalb der Arbeitszeit den Lkw umladen“, erklärte der Niederlassungsleiter.

Doch ein Arbeitskollege (59) konnte die Umständlichkeiten wegen des Federviehs offenbar nicht nachvollziehen. Obwohl er mit der Lkw-Fahrt rein gar nichts zu tun hatte, mischte er sich in die Angelegenheit ein und beseitigte kurzerhand das störende Nest mit vier Küken und ihrer Mutter. „Ich habe es an einen sicheren Ort hinter die Halle gebracht und unter eine Betonplatte gelegt. Ich wusste nicht, dass man das nicht darf“, sagte der Angeklagte.

„Kann nicht sagen, warum drei Tiere verendeten“
Als Arbeitskollegen dann aber nach dem Rechten schauen und die Küken-Mutter, die aus dem Nest geflattert war, einfangen wollten, waren plötzlich drei der vier Jungtiere tot. Rasch kam der Verdacht auf, dass der 59-Jährige das Nest auf den Asphalt geschmettert hatte. Doch dem widersprach der Angeklagte vehement. „Ich kann nicht sagen, warum die drei Tiere schließlich verendet sind.“

„Es tut mir leid, was ich getan habe“
Der Mann übernahm aber die Verantwortung. „Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich werde es nie wieder tun.“ Obwohl er bereits vor zehn Jahren in den Genuss einer Diversion kam, gewährte ihm die Richterin noch einmal eine Chance. Für 850 Euro Geldbuße ist der Fall vom Tisch.

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