„Unverhältnismäßig“

Corona-Regeln: Steirische Wirte auf den Barrikaden

Trotz Impfung und 3G-Nachweis kann ein Corona-Fall am Nebentisch Quarantäne bedeuten.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Aufregung bei steirischen Gastronomen: Wenn ein Gast oder Mitarbeiter Covid hat, droht dem gesamten Lokal die Schließung - und zwar trotz Impfung!

Seit Mai hat die Gastro wieder geöffnet - aber leicht haben es die steirischen Wirte noch immer nicht wirklich. Derzeit häufen sich die Aufreger über Corona-Infizierte - zuletzt waren drei Damen in einem Nachtclub in Spielfeld positiv. 1507 Steirer sind derzeit als Kontaktperson der Kategorie 1 in Quarantäne, 1380 als „K2“-Person „verkehrsbeschränkt“. Das bedeutet: Öffis fahren, Amtswege und arbeiten gehen sind nicht erlaubt. Erst am zehnten Tag kann man durch einen PCR-Test „befreit“ werden.

Wirt durfte nicht in eigenes Restaurant
Das führt zu manch absurder Situation, wie ein obersteirischer Wirt, der anonym bleiben will, erzählt: „Einer unserer Gäste war mit Corona infiziert. Alle anderen Kunden in dem Raum, ein Kellner und ich - weil ich ihn nur kurz begrüßt hatte - waren als K2 eingestuft.“ Die Konsequenz: „Ich durfte in alle Restaurants gehen - außer in mein eigenes!“

Ähnlich ging es im Hotel und Gasthof „Der Stockinger“ in Premstätten zu. „Eine Praktikantin war Corona-positiv - und alle Gäste, denen sie das Kontaktdatenformular gebracht hat, wurden als K2 eingestuft. Obwohl sie geimpft waren und auf der Terrasse gesessen sind!“, ärgert sich der Chef. „Wir sind zum Glück noch mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt er. Aber wenn es blöd läuft, kann das ganze Restaurant für mindestens zehn Tage zusperren ...