70 Anzeigen

Gewalt in steirischen Asylheimen nimmt zu

Steiermark
25.08.2021 06:30

Die steirischen Asylheime sind offenbar ein raues Pflaster - das geht aus einer Anfragebeantwortung durch das Innenministerium hervor. Demnach wurden dort im Vorjahr immerhin 70 Delikte angezeigt, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

Knapp 2500 Flüchtlinge werden aktuell in der Steiermark in Privatquartieren oder von karitativen Einrichtungen über die Grundversorgung (wie etwas der Caritas) betreut - dazu betreibt der Bund ein Asylquartier in Graz-Andritz. Die Freiheitlichen wollten nun wissen, wie es um die Sicherheit in diesen Einrichtungen bestellt ist. Die Antwort aus dem Innenministerium liegt „druckfrisch“ bei FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalrat Hannes Amesbauer am Tisch.

61 Personen angezeigt
Demnach wurden in den steirischen Asylheimen im Vorjahr 70 Delikte zur Anzeige gebracht. Der Großteil davon wegen Körperverletzung (32), gefolgt von Sachbeschädigung (27) und Gefährlicher Drohung (13). Gegen 61 Personen wurde Anzeige gestellt, 29 davon kamen aus Afghanistan. Die Zahl der Anzeigen hat sich so im Vergleich zum Jahr 2019 nahezu verdoppelt - damals waren es 33 Delikte. Ein Anstieg, der natürlich Wasser auf den freiheitlichen Mühlen ist.

„Diese Anfragebeantwortung zeigt, dass wir es mit einem schier unglaublichen Gewaltpotenzial in Asylheimen zu tun haben“, ist Amesbauer überzeugt. „Ich rufe daher die steirische Landesregierung und ÖVP-Innenminister Nehammer auf, dieser Gewaltorgie ein Ende zu setzen.“ Harte Kritik verteilt er auch in Richtung steirischer Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Kritik an Soziallandesrätin
Laut ihrer Anfragebeantwortung (die „Krone“ hat darüber berichtet) wurden im Jahr 2020 lediglich 17 „Vorkommnisse“ in Bezug auf körperliche Gewalt, disziplinäre Gründe, sexuelle Übergriffe etc. gemeldet. „Diese Aussage ist äußerst befremdlich, da tatsächlich ja 70 Anzeigen gestellt wurden“, befindet Amesbauer. Er erneuert im gleichen Atemzug außerdem die blaue Forderung, auch in Zeiten wie diesen, keine weiteren Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen.

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