Doppelter Boss

Natur und Kultur in einer Hand

Vorarlberg
02.08.2021 11:55

So was nennt man genreübergreifend: Dr. Peter Schmid nimmt sowohl in der „inatura“ als auch am Vorarlberger Landeskonservatorium die Stelle des Geschäftsführers ein.

Ob es nun um die heimische Natur oder um die Ausbildung zum Spitzen-Instrumentalisten geht - ein Mann ist jeweils für das Personal, die Finanzen, die Strategie der Häuser und vieles mehr verantwortlich: Dr. Peter Schmid. Der gelernte Jurist („Ich habe in der Praxis gemerkt, dass mich die reine Juristerei nicht so interessiert, sondern mehr das unternehmerische Gestalten“) übernahm 2007 für beide Häuser die Leitung, nachdem er bereits zuvor als Manager Kontakte zu Kulturbetrieben aufgenommen hatte.

„Bei der VKW habe ich ab etwa 1996 das Sponsoring aufgebaut und da gab es naturgemäß sehr viel Nähe zur Kultur, einerseits zu den großen Playern wie Festspiele, Kunsthaus oder inatura, andererseits aber auch zu vielen kleinen Initiativen.“ Der begeisterte Chorsänger - etwa beim Madrigalchor Dornbirn und beim Spielboden-Chor - ist also nicht nur finanz-, sondern auch kulturaffin. Und das höchst erfolgreich, ist die ’inatura’ doch mit im Schnitt über 100.000 Besuchern im Jahr das bei weitem erfolgreichste Museum des Landes. „Im Gegensatz zu anderen Museen kann man bei uns alles anfassen, riechen, schmecken, probieren. Es ist ein guter Mix aus Unterhaltung und verständlich aufbereiteter Information.“ Derzeit im Fokus ist der Klimaschutz: „Die sich anbahnende Katastrophe wird mit Sicherheit das brennendste Thema der kommenden Jahre werden, leider ist das noch vielen zu wenig bewusst“, so der zweifache Vater.

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„Die sich anbahnende Katastrophe wird mit Sicherheit das brennendste Thema der kommenden Jahre werden, leider ist das noch vielen zu wenig bewusst“

Peter Schmid



Der Traum von einer Musikuniversität
Auch das Landeskonservatorium hat weit über die Grenzen des Landes hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Trotzdem gelang es bis dato noch nicht, das Konservatorium in eine Privatuniversität, die auch akademische Grade (Bachelor, Master) verleihen kann, umzuformen. „Das VLK arbeitet seit Jahren auf dem Niveau einer Hochschule bzw. Universität. Von 13 Kriterien wurden elf zur Gänze erfüllt, bei zweien gab es in Teilbereichen Probleme. Beides war für uns unverständlich. Wir werden diese Pläne aber weiter verfolgen: Seit Jahresbeginn 2021 gibt es bekanntlich die Möglichkeit, Privathochschulen zu gründen bzw. akkreditieren zu lassen und wir werden im Herbst einen entsprechenden Antrag einbringen.“


Ob Peter die Früchte seines Engagements noch als Aktiver ernten kann, bleibt abzuwarten, winkt für den 64-jährigen doch bald der Ruhestand. „Dass ich kein Instrument spiele, das möchte ich eventuell noch ändern - ansonsten freue ich mich auf längere Reisen, auch mit dem Fahrrad“, hat sich über die anstehende Lebensphase bereits Gedanken gemacht. Bis dahin gilt aber weiterhin: Beide Daumen hoch für beide Jobs!

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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