„Krone“-Ombudsfrau

Versand-Gewinnzusage: Außer Spesen nichts gewesen

Josefine K. erhält kiloweise Post vom Versand und wurde von diesem sogar angerufen.

(Bild: Gerhard Bartel)

Josefine K. hält sich selbst nicht für naiv, auf die hartnäckigen Gewinnversprechen einer dubiosen Versandfirma ist sie dennoch reingefallen. Sie hat sich sogar so weit ins Bockshorn jagen lassen, dass sie ihre Gewinnanforderungen per Express zurückgeschickt und Waren bestellt hat. Geld bekommen hat sie freilich nie!

Nicht nur mit unzähligen Schreiben hat der Edelweiss Versand Frau K. immer wieder mitgeteilt, dass sie einen „Hauptpreis“, sprich mehrere Tausend Euro, gewonnen hat. Man hat die Niederösterreicherin sogar am Festnetztelefon angerufen. Diese hat daraufhin immer wieder etwas bestellt und die zugeschickten Gewinnanforderungen wie verlangt zurückgeschickt.

(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Da aber nie ein Gewinn gekommen ist, sondern immer weitere Versprechen, hat die Pensionistin angefangen, ihre Antworten um teures Geld per Express zu schicken. „Ich dachte, dann muss jemand die Übernahme bestätigen und man nervt mich nicht weiter mit letztmaligen Erinnerungen. Außerdem, wenn dieser Versand extra am Haustelefon anruft, um mir zu sagen, dass ich der Hauptgewinner bin, dann muss das doch wahr sein“, schildert sie. Wie erwartet kam nie Geld.

VKI: Gewinn einklagen möglich, Prozesskostenrisiko hoch
Die Ombudsfrau warnt an dieser Stelle schon seit vielen Jahren immer wieder vor dieser Art von irreführenden Gewinnspielen. In der letzten Zeit ist es um dieses Thema allerdings etwas ruhiger geworden. Beim Edelweiss Versand handelt sich jedenfalls um einen seit Langem bekannten Pappenheimer, bestätigt der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Grundsätzlich könne versucht werden, den Gewinn einzuklagen. Allerdings werde Konsumenten ohne Rechtsschutzdeckung aufgrund des Prozesskostenrisikos davon abgeraten, da die Durchsetzung des Anspruches gegen ein Unternehmen, das in diesem Fall seinen Sitz in Malta hat, äußerst zweifelhaft sei.

VKI und Ombudsfrau bleibt daher nur übrig, wieder einmal darauf hinzuweisen, Gewinnversprechen wie jene des Edelweiss Versandes zu entsorgen und keinesfalls Geld zu investieren. Sonst geht es Ihnen wie Frau K. - außer Spesen und Ärger nichts gewesen!