Nach Flut-Katastophe

D: „Opfer wohl nur noch bergen, nicht mehr retten“

Ausland
21.07.2021 12:04

Knapp eine Woche nach den Überschwemmungen im Westen Deutschlands sieht die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, kaum Chancen, noch Überlebende zu finden. Die Zahl der Todesopfer ist innerhalb knapp einer Woche bis Dienstag bereits auf 170 gestiegen. Die deutsche Bundesregierung hat unterdessen Soforthilfen beschlossen.

Der Bund will demnach zunächst bis zu 200 Millionen Euro verfügbar machen. Die Regierung geht davon aus, dass die Länder ebenfalls so viel Geld bereitstellen. Zudem schlägt der Bund Gespräche mit den Bundesländern über ein Absicherungssystem „für dieses, aber auch für künftige überregionale Schadensereignisse von erheblichem Ausmaß“ vor.

Wohl keine Rettungsaktionen mehr
Unterdessen geht die Suche nach Opfern weiter: „Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller“, sagte Lackner. „Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten.“ Aus Rheinland-Pfalz wurden bis dato 122 und aus Nordrhein-Westfalen 48 Unwetter-Tote bestätigt.

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Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten.

Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks, Sabine Lackner

Im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz wurden am Dienstag noch 155 Menschen vermisst. Rund 40.000 Menschen galten dort als betroffen von den Folgen des verheerenden Hochwassers und der Flut. Straßen, Bahngleise, Brücken, Mobilfunkmasten, Strom-, Gas- und Wasserleitungen sind vielerorts zerstört. Die Wassermassen haben nach Angaben der Deutschen Bahn allein sieben Regionalstrecken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz so stark beschädigt, dass man sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. Gleise auf rund 600 Kilometern seien betroffen.

Soforthilfen für jeden Haushalt
Die Mainzer Landesregierung hatte für Betroffene der Katastrophe in Rheinland-Pfalz am Dienstag Soforthilfen bis zu 3500 Euro pro Haushalt beschlossen. Darüber hinaus seien auf dem Spendenkonto der Landesregierung mehr als 6,2 Millionen Euro an Privatspenden eingegangen. Am Dienstag hatte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum zweiten Mal in wenigen Tagen die Hochwassergebiete besucht und den Betroffenen unbürokratische Soforthilfe zugesagt.

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