Anrainer sind besorgt

Noch mehr Aufgriffe: Ex-Minister sieht Problem

Burgenland
20.07.2021 07:15
Eine neue Höchstmarke erreichte die Zahl der Aufgriffe im Burgenland. In der vergangenen Woche wurden 387 Migranten von Bundesheer und Polizei registriert. Die Bevölkerung reagiert mit gemischten Gefühlen auf das Problem der illegalen Zuwanderung. Hautnah am Geschehen ist Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos.

Der frühere Bundespolitiker ist in Kroatisch Minihof im Bezirk Oberpullendorf zuhause. „Wir sind 350 Einwohner. Im Vergleich dazu werden fast 80 Flüchtlinge, die in nur drei Wochen bei uns aufgetaucht sind, als sehr viel empfunden“, weiß Darabos aus persönlichen Gesprächen. „Sind wir in Österreich oder Ungarn?“ Das ist die Frage, welche die Einwohner am häufigsten von Migranten zu hören bekommen. Die Antwort „Österreich“ beruhigt sie. Bei Aufgriffen in Ungarn sollen sie teils brutal geschlagen werden, wie die Betroffenen mit ernster Miene und holprigem Englisch schildern.

Zehn Aufgriffe
Sonntag sind erneut zehn Migranten in Kroatisch Minihof entdeckt worden. Es handelte sich um Einwanderer aus Bangladesch und Pakistan. Bei den Aufgriffen zuvor waren es Syrer. „Einmal hielten sich acht Flüchtlinge im Garten meiner Schwester auf, ein anderes Mal waren es genauso viele bei meinem Nachbarn“, sagt Darabos. Er selbst wohnt nur wenige hundert Meter von der Grenze zu Ungarn entfernt. Aufgegriffene erzählten ihm, dass sie für ihre letzte Etappe auf der Flucht samt Grenzübertritt ins Burgenland den Schleppern 500 Euro bezahlen mussten.

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Die Problematik rund um die Flüchtlinge löst in der Bevölkerung gemischte Gefühle aus. Einerseits herrscht Mitgefühl, doch andererseits auch Ärger und Wut.

Norbert Darabos, der ehemalige Verteidigungsminister

Lob für Heer und Polizei
Schon als Verteidigungsminister war Darabos ein Verfechter des Assistenzeinsatzes des Bundesheeres. „Gemeinsam mit der Polizei machen die Soldaten einen wichtigen, tollen Job“, lobt er heute noch. Kontrolliert wird genau. Sogar als Minister sei er einmal beim Joggen als Flüchtling verwechselt und von Präsenzdienern aufgehalten worden, erinnert sich Darabos.

Dringenden Handlungsbedarf sieht er auf europäischer Ebene. Die Geduld der Bevölkerung werde auf eine harte Probe gestellt. Es sei höchste Zeit, konkret Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung zu ergreifen.

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