Kinderpornografie

„Ich war dumm“ und „es war eine Blitzaktion“

Burgenland
30.04.2025 15:22

Prozess in Eisenstadt: Ein Burgenländer (37) steht eigentlich nur auf Erwachsene. Eigentlich.Trotzdem hat er sich im Internet mit kinderpornografischem Material beschäftigt und es geteilt.

Der 37-Jährige ist ledig, hat keine Unterhaltszahlungen zu leisten und wohnt bei den Eltern, wenn er nicht unter der Woche ganz Österreich bereist und dafür als Facharbeiter 4500 Euro netto im Monat bekommt. Freundeskreis? „Den gibt es eher nicht.“

Den suchte und fand der Burgenländer im Internet. In diversen Chats. Auf der Dating-Plattform Logo – „dort kann man sich nur anmelden, wenn man über 18 ist“ – legte er los. „Ich war in Kontakt mit mehreren Leuten. Die haben gemeint, ,Kick‘ sei besser.“ Also habe er sich dort angemeldet. In den Vereinigten Staaten. Mit seiner Handynummer und der tatsächlichen E-Mail-Adresse.

Ein Kinderspiel
„Es war sehr leicht, ihn zu finden, nachdem sich die Ermittler aus den USA bei uns gemeldet haben“, sagt ein Beamter des Landeskriminalamts Burgenland beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt.

„Weil ich dumm bin“
„Sie wissen aber schon, dass ,Kick‘ eher von jungen Leuten frequentiert wird, oder?“, fragte die Richterin. „Nein.“ Jedenfalls wurde der Umtriebige dort Mitglied in diversen Gruppen. Auch in solchen, die strafrechtlich relevant sind. Er lud ein 12- und ein 15-sekündiges Video mit kinderpornografischem Inhalt auf sein Handy und verschickte sie weiter. An eine Frau namens Andrea, von der er glaubte, dass sie erwachsen sei. Warum? „Weil ich dumm bin. Es war eine Blitzaktion.“

Wie lange können drei Monate dauern?
Weiters wurden auf seinem Mobiltelefon 26 einschlägige Bilddateien sichergestellt. Der Mann war anschließend drei Monate Chat-Mitglied einer What’s-App-Gruppe namens „Mädchen vergew“. Nun schaltet sich die Staatsanwältin ein. „Was glauben Sie, was vergew bedeuten kann?“ – „Ich hatte keine Ahnung und bin erst viel später draufgekommen. Dann bin ich sofort ausgetreten.“

„Ich habe nur normale Pornos daheim“
Ob er denn glaube, pädophile Neigungen zu haben, will Frau Rat wissen. „Nein. Ich stehe nicht auf Kinder, nur auf Erwachsene. Ich habe auch nur normale Pornos daheim. Aber eine Therapie, dass ich nicht mehr im Internet chatte, würde ich sofort machen.“ Nachdem der 37-Jährige – bislang unbescholten – den Strafenkatalog präsentiert bekommen hat, vergräbt er das Gesicht in den Händen und erbittet weinerlich um Bedenkzeit.

Fünf Monate Haft, bedingt auf drei Jahre, er ist somit vorbestraft; 10.800 Euro Geldbuße, weil er so gut verdient; Konfiskation des iPhones; Psychotherapie für die Dauer der Probezeit.

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