Die Nachricht von der Kostenexplosion beim geplanten Sanierungsbudget für die Salzburger Festspielhäuser – von 262 auf 335 Millionen Euro – hat bei den kleineren Kulturinstitutionen wie eine Bombe eingeschlagen. Gerade erst sei man „mit einem blauen Auge“ durch die Corona-Krise gekommen, da folgt die nächste Hiobsbotschaft. „Es ist in Salzburg seit Jahrzehnten das gleiche Spiel. Wenn es zu kritischen Budgetsituationen kommt, wird irgendjemand die Mehrausgaben zahlen müssen. Und wo spart man dann ein? Bei den Ermessensausgaben und das sind in den meisten Fällen die kleineren Kulturanbieter, die keine mittelfristigen Förderverträge haben“, spricht Thomas Randisek vom Dachverband Salzburger Kulturstätten aus Erfahrung. Auch der Interessenvertretung selbst, die 77 Mitglieder in Stadt und Land Salzburg vertritt, wurden vor eineinhalb Jahren ohne inhaltliche Begründung die Mittel gekürzt – um satte 10.000 Euro.
Die Verteilung des Investitionsvolumens für die kulturelle Infrastruktur in Salzburg bis 2030 (ca. 518 Millionen) wurde am Donnerstag im Stadtsenat beschlossen. Bis auf das Geld für „Das Kino“ (1,5 Mio.) spielt die freie Szene so gut wie keine Rolle. Die Gewichtung ist auf große Institutionen wie Festspiele, Salzburg Museum (31 Mio.), Uni Mozarteum (18 Mio.) Landestheater (13,6 Mio.) oder auch das noch zu planende Fotomuseum (30 Mio.) ausgerichtet. Bei Ausnahmen wie dem angedachten Probenhaus für die freie Szene in Gnigl „wird das Projekt klein gehalten und erfüllt nicht einmal Minimalstandards wie genug Werkstätten und Lagerräume“, ärgert sich Randisek.
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