Bewilligungsrekord

Bauboom heizt die Kosten weiter an

Salzburg
13.07.2021 10:15
Mehr als 1000 Wohnungen sind in den ersten drei Monaten im Bundesland bewilligt worden. So viele wie seit vier Jahren nicht mehr. Österreichweit ist der Trend noch gravierender, was die Preise für Baustoffe wie Stahl und Holz weiter anheizt. Die Baufirmen können sich vor Angeboten kaum wehren.

Exakt 1034 Wohnungen sind von Jänner bis März 2021 als Neu- und Umbauten in Salzburg bewilligt worden. Nur dreimal in den vergangenen zehn Jahren waren es mehr. Österreichweit ist der Bauboom noch ausgeprägter. 19.250 Wohnungen wurden insgesamt zugelassen. Das ist laut Statistik Austria ein Rekordwert seit 2005.

Der Bauboom wirkt sich auf die Preise aus. Zumal nicht nur Wohnungen gebaut werden. „Im Moment baut jeder und alles“, sagt Stephan Gröger, Obmann der gemeinnützigen Salzburger Wohnbauvereinigungen. Grund dafür sind auch die Wirtschaftsmaßnahmen nach den Lockdowns.

„Der Corona-Investitionsbonus der Bundesregierung hat für einen Bauboom gesorgt, auch in Hotellerie und Gastronomie“, erklärt Gröger. In Salzburg würden auch das Land und die Gemeinden jetzt vermehrt bauen, sagt der Wohnbau-Vertreter. Das lässt sich auch an den Zahlen ablesen. 132 neu bewilligte Gebäude ohne Wohnungen in Salzburg im ersten Quartal sind ein deutlicher Rekord. In den vergangenen zehn Jahren waren es nie mehr als 100.

Baufirmen haben heuer kaum mehr Kapazitäten
Das macht es inzwischen schwer, für den Wohnbau überhaupt Baufirmen zu finden. Wie in der „Krone“ berichtet, kann die Genossenschaft Heimat Österreich heuer wohl 250 bewilligte Wohnungen mangels Angeboten nicht bauen. „Früher haben die Baufirmen um Ausschreibungen gebeten. Jetzt sagen sie, wir sind bis nächstes Jahr mit Aufträgen zu“, sagt Gröger, der auch Salzburger Heimat-Österreich-Chef ist.

Die vielen Projekte lassen bei den Baufirmen die Preise steigen, dazu kommen noch stark gestiegene Rohstoffpreise. Auf den internationalen Märkten haben die Preise nach Corona wegen Lieferproblemen stark angezogen. Das wirkt sich auch auf Österreich aus.

Allein von Mai auf Juni 2021 nahmen die Großhandelspreise für Eisen und Stahl hierzulande um 11,6 Prozent zu. Der Holzpreis stieg fast um sieben Prozent. Die Branche rechnet nicht mit einer raschen Erholung. „Normalerweise wird es bis 2023 dauern, bis es sich normalisiert“, sagt Markus Sturm, Direktor der Genossenschaft Die Salzburg.

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