„Klang wie ein Bagger“

Erdrutsch zerstörte Häuser in Japan – zwei Tote

Ausland
03.07.2021 16:20

Eine enorme Schlammlawine infolge schwerer Regenfälle hat in Japan mehrere Wohnhäuser zerstört. Das Schicksal von rund 20 Menschen war zunächst ungewiss, wie örtliche Medien am Samstag aus Atami in der südwestlich von Tokio gelegenen Präfektur Shizuoka berichteten. Rettungskräfte suchten nach den Vermissten. Zwei Frauen, die mit „Herz- und Atemstillstand“ gefunden worden waren, wurden später für tot erklärt.

Ein „Herz- und Atemstillstand“ ist eine in Japan übliche Formulierung, bevor der Tod von Menschen amtlich bestätigt wird. Rettungskräfte suchten unterdessen nach weiteren Vermissten. Die Behörden gaben die höchste Warnstufe aus und riefen rund 25.000 Haushalte auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das Militär wurde um Unterstützung gebeten. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.

„Es klang wie ein Bagger, der ein Haus zertrümmert“
Die Rettungs- und Bergungsarbeiten wurden durch die widrigen Wetterumstände erschwert. „Die Erde rutschte bis zur Vorderseite des Ladens. Es klang wie ein Bagger, der ein Haus zertrümmert“, sagte der Mitarbeiter eines Glasstudios in Atami zu Reportern. Davor geparkte Autos seien weggespült worden. Die Schlammlawine hatte eine Geschwindigkeit von geschätzt rund 40 Kilometern in der Stunde, erklärte Professor Motoyuki Ushiyama vom Zentrum für Forschung und Bildung zu Naturgefahren der Universität Shizuoka der Agentur Kyodo. Sie erstreckte sich über eine Länge von rund zwei Kilometern rutschte bis nahe an die Küste. Die Toten wurden nahe eines Hafens gefunden.

Bis zu 300 Gebäude beschädigt
Rettungskräfte suchten mit Unterstützung von herbeigerufenen Soldaten nach den Vermissten. Wegen der widrigen Wetterbedingungen könnten jedoch derzeit keine Hubschrauber bei der Such- und Bergungsoperation eingesetzt werden, erklärte Ministerpräsident Yoshihide Suga. Er hatte zuvor in der Hauptstadt einen Krisenstab einberufen. Mindestens zehn Wohnhäuser wurden zerstört. Nach Angaben des Bürgermeisters von Atami, Sakae Saito, wurden bis zu 300 Gebäude beschädigt.

Höchste Warnstufe
Die Behörden gaben die höchste Warnstufe aus und riefen rund 25.000 Haushalte auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die meteorologische Behörde in Tokio warnte auch für die nächsten Tage in weiten Gebieten des Landes vor schweren Regenfällen. In Tausenden von Haushalten war die Stromversorgung unterbrochen.

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