Es gibt einen Mangel an Mitarbeitern im Tourismus, das war schon vor der Pandemie so. Dazu kommt, dass während des langen Lockdowns mit geschlossenen Restaurants und Hotels einige in andere Branchen wechselten. Hilfskräfte, die früher aus Ost- und Südeuropa für die Saison zu uns kamen, mussten sich andere Arbeit suchen und bleiben aus. Das wirkt sich noch nicht so stark aus, weil von Vollbetrieb nach neun Monaten Zwangssperre noch keine Rede sein kann. Es fehlen die internationalen Touristen, und die Covid-Regeln bremsen nicht nur in der Nachtgastronomie das Geschäft.
Glaubt man der Arbeiterkammer, ist die Lösung einfach: Die Betriebe sollen ihren Mitarbeitern mehr bezahlen, dann wird der Job attraktiver. Das machen viele schon lange, um die Facharbeiter in der Stammbelegschaft zu halten. Es führt natürlich zu steigenden Personalkosten. Dass in Folge die Preise steigen, verwundert nicht, das ist durchaus verständlich. Dass dieselbe Arbeiterkammer sich jetzt darüber aufregt, ist ein Zeichen von betriebswirtschaftlicher Ahnungslosigkeit.
Es mag schon sein, dass so mancher Wirt mit dem Umsatzersatz in dem einen oder anderen Monat sehr großzügig bedacht wurde. Doch unterm Strich führen viele in der Branche seit März 2020 einen Existenzkampf. Etliche Hotels und Restaurants - man schätzt zehn bis 20 Prozent - werden in der Corona-Falle auf der Strecke bleiben. Hoffentlich gibt es genug Mutige, die sich auch trauen, wieder neue Betriebe aufzusperren.
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