Freundinnen berichten

Trauer um Mordopfer: „Warum ausgerechnet sie?“

Wien
30.06.2021 06:01

Rosen, Kerzen, ein Stofftier: Vor der Neuen Mittelschule Marc Aurel in Tulln (Niederösterreich) trägt man Trauer. Mitschüler erzählen sich auch Geschichten von dubiosen Freunden, an die Leonie (13) im Jahr vor ihrer Ermordung geraten sein dürfte.

„Warum erwischte es ausgerechnet ein so nettes und liebes Mädel wie die Leonie?“ Es ist diese Frage, die sich wohl alle Mitschüler, die die 13-Jährige kannten, in den Fluren der NMS Tulln nach dem grausamen Mord an ihrer Klassenkameradin und Freundin stellen.

In dubiose neue Kreise geraten
Auch Nadine lässt jene quälende Frage nicht mehr zur Ruhe kommen, seit sie vom Ableben ihrer bis vor Kurzem besten Freundin erfuhr. Bis vor einem Jahr sind die beiden gemeinsam in eine Klasse gegangen, erzählt sie der „Krone“ beim Lokalaugenschein in Tulln. Doch dann trennten sich die Wege der einst als unzertrennlich geltenden Mädchen. Leonie wechselte in eine andere Klasse, weil sie ein Schuljahr wiederholen musste.

Die Freunde der 13-Jährigen merkten schnell, dass die neuen Kreise, in die die Teenagerin geriet, äußerst dubios waren. „Wir haben uns wegen ihrer anderen Freunde öfter gestritten. Mit denen wollte ich einfach nichts zu tun haben“, so Nadine.

„Sie hat uns viel zu früh verlassen“
Und doch: Das Schicksal sollte die Weggefährtinnen just einen Tag vor dem Mord an Leonie noch ein letztes Mal zusammenbringen. Zufällig lief man sich bei einer Feier über den Weg, aß und trank sogar etwas zusammen, scherzte dabei auch über die alten Zeiten. Laut Nadine war Leonie an diesem Tag wie immer, so wie man sie in Tulln kannte: lustig und liebenswert.

Die Nachricht vom Tod ihrer Freundin traf Nadine mitten ins Herz. Nach einem Zusammenbruch geht es ihr nach wie vor schlecht. „Sie hat uns viel zu früh verlassen“, sagt sie traurig und blickt auf die niedergelegten Blumen und die Kerzen, die direkt am Eingang ihrer Schule an Leonie erinnern.

Unter Drogen gesetzt, missbraucht, ermordet
Die Leiche der 13-jährigen Niederösterreicherin war am Samstagmorgen von Passanten auf einem Grünstreifen neben der Viktor-Kaplan-Straße in der Wiener Donaustadt aufgefunden worden. Am Montag waren zwei Verdächtige festgenommen worden - Afghanen im Alter von 16 und 18 Jahren. Leonie war in der Wohnung eines der Verdächtigen unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden. Die Beteiligung weiterer Männer an der Tat kann noch nicht ausgeschlossen werden.

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