Problem „Overtourism“

Experten-Allianz will Touristenströme entschärfen

Steiermark
13.06.2021 06:30

Immer mehr steirische Ausflugsziele und Naturjuwele stöhnen unter enormen Menschenmassen. Blechlawinen, Wildparker und zugemüllte Wiesen bringen Gemeinden und Anrainer an die Grenze der Belastbarkeit. Der Grazer Touristiker Christian Hlade will jetzt mit einer breit angelegten Initiative gegensteuern.

Der Sommer kommt richtig in Fahrt, die Ferien nahen und die Corona-Regeln sind gelockert - den steirischen Ausflugs-Hochburgen steht ein großer Ansturm bevor. Was für Touristiker an sich ein Grund zum Jubeln ist, bringt aber immer mehr Konflikte mit sich. Das weltweit zunehmende Problem „Overtourism“ (siehe Kasten rechts) ist längst in der Steiermark angekommen und hat inzwischen vielerorts untragbare Ausmaße angenommen.

Wandern, Skitouren oder Mountainbiken erleben einen nie dagewesenen Aufschwung - „Raus in die Natur“ ist ein Megatrend. Vom Dachstein über den Schöckl bis zur südsteirischen Weinstraße haben dabei immer mehr Einheimische und Naturschützer die Nase voll von Menschenmassen, Blechlawinen und zurückgelassenem Müll. Auch den Ausflüglern selbst vergeht die Freude, wenn sie sich in Kolonnen durch steirische Naturjuwele bewegen müssen.

Maßnahmenkatalog für die Entscheider im Land
Christian Hlade, vielgereister Chef des Reiseanbieters „Weltweitwandern“ kennt sich mit der Materie aus. „Ich war während der Pandemie selbst viel in der Natur unterwegs, habe mit vielen Leuten geredet und dabei ist die Idee zur Initiative ’Gemeinsam Natur genießen und bewahren’ entstanden“, sagt Hlade.

Im März hat der umtriebige Touristiker begonnen, für sein Vorhaben ein Netzwerk an Experten und Branchen-Akteuren um sich aufzubauen. Das große Ziel: Wege und Maßnahmen finden, um den zunehmenden Besucheransturm in Einklang mit der Natur und der einheimischen Bevölkerung zu bewältigen. „Wir überlegen uns zum Beispiel, wie man Besucherströme besser lenken oder die Anreise effizienter gestalten kann“, so Hlade. Über 60 Beteiligte sind es inzwischen, unter anderem Vertreter des Alpenvereins, der Landwirtschaftskammer sowie Touristiker, Bergführer oder Verkehrsplaner.

Hlade möchte mit der Initiative nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch einen konkreten Maßnahmenkatalog vorlegen: „Letzten Endes muss die Politik handeln und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen - und das möglichst bald.“

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