Tödlicher Steinschlag

Bärenschützklamm bleibt weiter gesperrt

Steiermark
10.06.2021 08:36

Die steirische Bärenschützklamm bleibt bis Mai 2022 geschlossen. Nach dem tödlichen Steinschlag im Juli des vergangenen Jahres mussten zunächst Steige repariert werden, doch nun kommen noch behördlich vorgeschriebene Schutzmaßnahmen hinzu.

Normalerweise wimmelt es im Juni im steirischen Ort Mixnitz nahe Pernegg an der Mur nur so vor lauter Besuchern, doch heuer ist praktisch tote Hose: Nur ein paar Autos sind zumeist am Parkplatz vor dem Zugangsweg zur Bärenschützklamm zu sehen.

Felssturz endete tödlich
Der Grund für die wenigen Besucher ist die gesperrte Klamm: Am 8. Juli 2020 waren bei einem Fotopunkt auf einem Steg in der Klamm mehrere Felsbrocken auf Besucher gestürzt. Drei Menschen kamen ums Leben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden zwar eingestellt, aber die Behörde schrieb vor der neuerlichen Eröffnung Maßnahmen vor.

Gerhard Jantscher, Vorstand der Alpenvereinssektion Mixnitz, seufzte im Gespräch mit der APA: „Wir hoffen, dass wir im September oder Oktober mit den Bauarbeiten beginnen können.“ Doch zuerst muss das Schutzkonzept genehmigt werden, das dauere alles. Vorgeschrieben wurde es von der Gemeinde, die als Behörde die Klamm damals gesperrt hatte.

Neue Schutzmaßnahmen nötig
Vor der Wiedereröffnung sollen nun noch Maßnahmen gesetzt werden: Konkret dürften vier Schutzgitter oberhalb der Klamm montiert werden. „Mit Drohnenflügen und durch Beklettern haben wir das Konzept erstellen können“, so Jantscher. Danach seien mit den Behörden, Landesgeologen und Eigentümern die Pläne besprochen worden. Die Einreichung des Konzept stehe nun bevor.

Neben den Schutzgittern werden im Frühjahr die Steige teils neu gemacht und Wege teilweise verlegt, kündigte Jantscher an. Eine Eröffnung im Mai 2022 hält er für realistisch, doch die Finanzierung ist noch ungeklärt. Etwa 650.000 Euro werde das alles kosten. Die Alpenvereinssektion Mixnitz als Erhalter der Klamm müsste dafür aufkommen, doch es sei alleine niemals zu schaffen, sagte der Vorstand.

Besucherzahl stark gesunken
Im vergangenen Jahr seien nicht mehr als 1000 bis 2000 Wanderer abseits der Klamm über andere Wege aufgestiegen, um etwa zur Wallfahrtskapelle Schüsserlbrunn oder auf den Hochlantsch - mit 1720 Meter der höchste Gipfel des Grazer Berglandes - zu kommen. Normalerweise sind es jährlich bis zu 40.000. „Die Wirte leiden darunter“, so Jantscher. 

Hoffnung macht das Projekt „Naturwelten Steiermark“ der steirischen Landesjägerschaft. Das Bildungszentrum mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen sowie einer Kletterwand des Alpenvereins wird am 26. Juni in Mixnitz eröffnet. Mit dem „Tor ins Almenland“ will man aus Eintagestouristen in der Klamm Mehrtagestouristen machen, die dann ein Ausflugsziel mehr ansteuern können. 

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