05.06.2021 10:00 |

Spitalsaufenthalt

Hallein: Giftgas-Vorfall forderte auch 2 Verletzte

Zwei Frauen haben nach dem Giftgas-Austritt bei der Firma Austrocel in Hallein in Salzburg die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Landeskrankenhaus Hallein verbracht. Das bestätigt der Kliniksprecher. Es ging um Atemwegs-Probleme. Das bedeutet: Neben einem Todesfall gab es Verletzte. Indessen geht die Ursachensuche weiter.

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„Bei mir hat es schon im Hals gekratzt“, hatte eine Anrainerin bereits am Tag des Vorfalles gegenüber der „Krone“ geklagt. Sie war nicht die einzige: Mehrere Bewohner nahe liegender Wohnhäuser dürften Atembeschwerden gehabt haben. Zwei Frauen verbrachten nachweislich auch die Nacht in der Landesklinik Hallein, bestätigt Sprecher Wolfgang Fürweger: „Die beiden Patientinnen im Alter von 41 und 42 Jahren – davon eine Asthmatikerin – wurden zur Beobachtung eine Nacht auf der inneren Medizin behalten.“

Bei einer Frau war die Sauerstoffsättigung im Blut gering. Auch Bernhard Krill, CFO von Austrocel, hatte von Personen gehört, die vorsorglich ins Spital gefahren wurden. Mehr wisse er aber nicht, sagt Krill zur „Krone“. Auch im Hinblick auf etwaige Umweltschäden gibt es keinen Anlass zur Sorge: Höchstens „verwelkte Blätter“ seien möglich.

Ermittlungen zur Ursache laufen
Nach der Ursache wird gesucht: Zwei gerichtlich beeidete Sachverständige aus den Bereichen Materialprüfung sowie Kessel- und Gasdruckanlagen sind von der Staatsanwaltschaft beauftragt worden. Die betroffene Anlage, das „Herzstück der Produktion“, bleibt vorerst stillgelegt, betont Krill. Man stelle Überlegungen an, wie der Betrieb fortgesetzt werden könnte. „Auch der Alarmplan wird evaluiert.“

Ermittelt wird offiziell wegen fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt sowie fahrlässiger Tötung. Die Kripo war Mittwochnachmittag, nachdem die Feuerwehrkräfte abgezogen sind, vor Ort, und klärte den Sachverhalt auf: 147 Grad Celsius heißes Schwefeldioxid strömte aus, nachdem ein acht Meter langes und unter acht Bar Druck stehendes Rohr auf der Hälfte der Länge aufriss. Ein Mitarbeiter (54) erlitt tödliche Verletzungen. Kurz überstiegen die Giftgas-Werte das 60-fache der Grenzwerte.

Magdalena Mistlberger
Magdalena Mistlberger
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