Prozess in Innsbruck

Fünf Euro erbeutet: Schüler mit Messer ausgeraubt

Symbolbild

(Bild: APA, thinkstockphotos.de, krone.at-Grafik, Krone KREATIV)

Von Weihnachtsfrieden keine Spur: Zwei Tage vor dem Heiligen Abend sollen zwei junge Afghanen (16 und 17 Jahre) in Innsbruck Schüler mit einem Messer bedroht und ihnen fünf Euro abgeknöpft haben. Die „Baby-Gangster“ bemerkten dabei nicht, dass ein Opfer währenddessen die Polizei rief. Nun müssen sie in Haft.

„Gib Geld her, sonst steche ich dich ab!“ So oder so ähnlich soll ein 14-Jähriger, der am Innsbrucker Landhausplatz mit einer Freundin und einem Kumpel herumlungerte, bedroht worden sein. „Einer der beiden hatte ein Messer in der Tasche“, erklärte der Schüler.

Unbemerkt Polizei gerufen
Fünf Euro, die das Mädchen dabei hatte, waren den Angeklagten aber offenbar zu wenig. „Wir sind dann zu einem Bankomaten gegangen. Ich hatte aber Funk-Ohrstöpsel im Ohr und habe die Polizei gerufen, ohne dass sie es bemerkt haben“, schilderte das gewiefte Opfer. Noch bevor der 14-Jährige Geld abheben konnte, waren die Beamten vor Ort.

Richter Gerhard Melichar und die Vorsitzende Andrea Steffan

(Bild: Birbaumer Christof)

Vor Gericht schoben sich die beiden Afghanen am Freitag gegenseitig die Schuld zu und gaben beide an, nichts von einem Messer gewusst zu haben. Der Schöffensenat rund um Richterin Andrea Steffan hatte aber keine Zweifel, dass sie bewusst junge Opfer ausgesucht haben, um diese abzuziehen. Der 16-Jährige wurde zu 18 Monaten Haft - sechs davon unbedingt - verurteilt. Sein Komplize, der sich zusätzlich wegen einer Falschaussage in einem anderen Fall verantworten musste, bekam 20 Monate Gefängnis aufgebrummt. Auch bei ihm wurden sechs Monate unbedingt ausgesprochen. Nicht rechtskräftig.