Tiroler verurteilt

„Sex-Vorwurf“ gegenüber Polizisten bei Vernehmung

(Bild: Christof Birbaumer)

Warum dauert eine Vernehmung bei der Polizei fast vier Stunden? Diese Frage stellte sich im September 2020 auch ein Tiroler. Dass zwei Beamten mit der Frau, mit der er selbst eine Affäre hatte, Sex hatten, war für den 48-Jährigen offenbar am plausibelsten. Wegen Verleumdung wurde der Mann nun verurteilt.

Er war sich nicht zu 100 Prozent sicher, was zwei Polizisten, darunter ein erfahrener LKA-Beamter, und eine Frau während einer Zeugeneinvernahme „220 Minuten ohne Rauchpausen“ gemacht haben.

Es war kein Vorwurf, ich fand es nur äußerst mysteriös.

Der Angeklagte

Dennoch sah sich der Unterländer gezwungen, seine Vermutung der Staatsanwaltschaft, dem Landesgericht, der BH, der Polizeiinspektion und dem Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung in Briefen kundzutun. „Es war kein Vorwurf, ich fand es nur äußerst mysteriös“, sagte der Angeklagte.

„Klassisches Fehlurteil“
Doch die Richterin sah eindeutig eine Verleumdung und verhängte - nicht rechtskräftig - sechs Monate bedingt und 1440 Euro Geldstrafe. „Klassisches Fehlurteil“, polterte der Tiroler.