Ausbeutung der Meere

Nun auch Thunfisch vom Aussterben bedroht

Ausland
02.05.2021 07:30

Von acht Thunfisch-Arten sind heute bereits die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Schuld daran ist der übermäßige Fischkonsum, denn Thunfisch gehört zu den beliebtesten Speisefischen. Mehr als sechs Millionen Tonnen werden jährlich gefangen. In Österreich wird im Schnitt pro Kopf 0,8 Kilo Thunfisch jährlich konsumiert. 

Am 2. Mai wird der von den Vereinten Nationen ausgerufene „Welttag des Thunfischs“ begangen, mit dem auf die kritische Situation der Meerestiere aufmerksam gemacht werden soll. Vom Aussterben bedroht sind etwa der Rote Thunfisch und der Blauflossen-Thun. Auch der Großaugen-Thunfisch, der Gelbflossen-Thun und der Weiße Thunfisch sind bereits weit über die Kapazitäten überfischt.

In vielen Staaten der Erde spielt Thunfisch seit jeher eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit. In Südeuropa zeigt sich das etwa in traditionellen, althergebrachten Jagden auf die Fische, die ab März über die Meerenge von Gibraltar Richtung Mittelmeer wandern. Heute können die Küstengemeinschaften nicht mehr vom traditionellen Fischfang leben - industrielle Fangflotten, oft mit dem vermeintlich nachhaltigen MSC-Logo zertifiziert, haben die Meere geplündert, sodass die großen Schwärme vor der süditalienischen Küste ausbleiben.

Öko-Schwindel mit MSC-Logo
Das verbreitete MSC-Logo (es soll nachhaltige, umweltschonende Fischerei belegen) ist dabei kein Garant für nachhaltigen Fang. „Das Label zertifiziert auch systematisch Fischereien, bei denen die Fischbestände in schlechtem Zustand sind oder mit zerstörerischen Fangmethoden vorgegangen wird“, erklärt Lukas Meus von Greenpeace Österreich. Grundschleppnetze beispielsweise pflügen den Meeresboden um und zerstören wertvolle Ökosysteme wie Tiefsee-Korallenwälder innerhalb von Sekunden. Auch eine hohe Beifangquote ist kein Ausschlusskriterium beim MSC.

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