China hat mit Zensur und Zurückhaltung auf den historischen Erfolg der in Peking geborenen Filmemacherin Chloé Zhao bei den Oscars reagiert. Wichtige Staatsmedien, darunter die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und der Staatssender CCTV, berichteten am Montag zunächst überhaupt nicht über die Verleihung des Preises an die US-Amerikanerin, die ihre Kindheit in China verbracht hatte. In sozialen Netzwerken wurden Beiträge zum Thema teilweise gelöscht.
Noch Anfang März hatte die chinesische Zeitung „Global Times“ Zhao als „Chinas Stolz“ gefeiert, nachdem sie bei den Golden Globes ausgezeichnet worden war. Dann tauchte jedoch ein altes Interview mit Zhao im chinesischen Internet auf, in dem sie die Volksrepublik als „Ort der Lügen“ kritisiert hatte. Werbematerial und Verweise auf „Nomadland“ wurden in den vergangenen Tagen gelöscht. Auch verschwanden Informationen zum Film von chinesischen Ticket-Websites. Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums lehnte einen Kommentar mit der Begründung ab, dass es sich „nicht um eine diplomatische Angelegenheit“ handle.
Erste aus China stammende Frau, die einen Oscar gewann
Zhao war bei der Oscar-Verleihung für die beste Regie ausgezeichnet worden. Ihr Film „Nomadland“ gewann zudem zwei weitere Oscars für den besten Film und den Preis für die beste weibliche Hauptrolle, der an Frances McDormand ging. Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. Sie ist zudem die erste aus China stammende Frau, die einen Oscar gewann.
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