Nach Super-League-Aus

Warum die Liverpool-Fans besonders empört sind

Fußball International
23.04.2021 10:32

Der Aufstand der Fans gegen die Super League zeigt eine beispiellose Einheit im europäischen Fußball. Die Fans sind wütend. Bei einem der Gründervereine, dem FC Liverpool, ganz besonders. Die Wut richtet sich gegen den Klubbesitzer, John W. Henry. Der US-Amerikaner scheint nicht begriffen zu haben, wofür dieser Klub steht.

„Wir glauben, wir haben den guten Willen gezeigt, aufmerksam zuzuhören, unseren Standpunkt zu ändern und entschieden zu handeln. Die einzigartige und heilige Beziehung zwischen Liverpool Football Club und seinen Fans haben wir immer als Priorität behandelt. Sie ist das Herzstück dieses besonderen Fußballklubs. Es gibt nichts, was uns mehr motiviert, für diesen Klub und seine Zukunft zu arbeiten, als diese besondere Bindung“. 

Diese Worte kam von Liverpools Besitzer John W. Henry, wie das Fachportal „The Athletic“ jetzt erinnert, aus dem Jahr 2016. Am 10. Februar 2016 entschuldigte er sich auf dieser Weise öffentlich bei den Fans, nachdem diese beim Spiel gegen Sunderland (2:2) das Stadion in der 77. Minute in Scharen verlassen hatten. Mehr als 10.000 Anhänger verließen Ränge, als Protest gegen die vorgesehene Erhöhung der Ticketpreise auf 77 Pfund. 

Deja-vu
Die Fans skandierten „you greedy bastards, enough is enough“ - zu Deutsch „ihr gierigen Bastarde, genug ist genug“, die Entsetzung in der Arbeiterstadt war groß. Manche Jahresabos hätten sogar mehr als 1000 Pfund gekostet, wenn der Eigentümer Fenway Sports Group sich daraufhin nicht entschieden hätte, die Preise einzufrieren. Um den aufgebrachten Fans entgegenzukommen.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Wenn ja, keine Überraschung. Denn vor zwei Tagen entschuldigte sich der Liverpool-Boss auf einer ähnlichen Art und Weise. Er scheint nichts aus dem Skandal in 2016 gelernt zu haben. Damals versprach er, den Fans zuzuhören. 

Verkauf?
Klublegende Jamie Carragher sagt, die Beziehung zwischen den Fans und den Klubbesitzern werde nie wieder so sein wie früher, deshalb solle der US-Amerikaner Henry Liverpool an jemanden anderen verkaufen. Hierbei vergisst er, dass Henry auch viel Gutes für Liverpool getan hatte, er baute das Stadion um, benannte eine Tribüne nach Klub-Ikone Kenny Dalglish, und holte auch Jürgen Klopp. Fragt sich, ob nach den Vorfällen rund um die Super League sich noch irgendwer daran erinnert.

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(Bild: KMM)



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