Inlandsgast im Fokus

Touristiker sehen sich für den Sommer gerüstet

Tirol
23.04.2021 13:15

Ob Hotels, Gasthäuser oder Tourismusverbände. Die Vertreter der Tiroler Tourismusbranche sehen sich für den zweiten Pandemie-Sommer vorbereitet. Die Nachfrage ist gut, beim Buchen sind die Reisefreudigen aber noch zaghaft. In der Bewerbung liegt der Fokus auf Gästen aus dem eigenen Land und auf Nahmärkten jenseits der Grenze.

„Wir sind für das Comeback gerüstet.“ So tönt es aus der Tourismusbranche. Wirtschaftskammer, Tirol Werbung und Tourismusreferent LH Günther Platter wagen nach den Öffnungs-Ankündigungen des Bundes einen Ausblick auf die Sommersaison, die bereits die zweite in Pandemiezeiten ist. Zur Erinnerung: 2020 bilanzierte Tirol mit 15,5 Millionen Nächtigungen besser als befürchtet. Zumindest dieses Niveau will die Branche halten. „Die Voraussetzungen sind gut“, betont LH Platter.

Sicherheit als neue Werbebotschaft
Doch vieles wird anders: Der Begriff „Sicherheit“ – bisher verpönt in der Tourismuswerbung – wird heuer zu einer zentralen Botschaft, wie Tirol-Werber Florian Phleps erklärt: „Die Sehnsuchtsmotive Freiheit, Natur und Familie stehen im Zentrum. Daneben werden wir über zwei neue Online-Portale auf sachlicher Ebene informieren.“ Geworben wird vor allem in Österreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Phleps: „Wir setzen auch stark auf Tiroler.“ 5,8 Mio. Euro werden in die Sommer-Kampagne gesteckt.

Ruf nach einheitlichen Reisebestimmungen
Die Sehnsucht nach Reisen ist groß: Vor allem bei Tirols wichtigsten Gästen, den Deutschen. 25 Millionen planen einen Österreich-Urlaub in naher Zukunft. Bei rund der Hälfte steht Tirol ganz oben auf der Wunschliste. „Was wir nun brauchen, sind einheitliche Reisebedingungen in der EU“, formuliert Martina Entner, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, eine Forderung der Branche. Die Hoffnungen ruhen auf dem Grünen Pass, der Reisefreiheit bringen soll. Ohne intensives Testen wird es aber nicht gehen. Platter sieht darin kein Problem. Auch wenn es notwendig sein sollte, Gäste alle paar Tage in Hotels zu testen.

Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus, rechnet mit einer raschen Nachfrageerholung. Gebucht werde aber noch zurückhaltend, ergänzt Entner: „Neben Sicherheitsmaßnahmen sind Storno-Möglichkeiten bei den Gästen zu einem wichtigen Entscheidungskriterium geworden.“ Mario Gerber, Obmann der Tourismussparte in der Wirtschaftskammer, sieht die Betriebe auf diese Anforderungen vorbereitet. Was ihm Sorge bereitet, sind die Mitarbeiter: „Es darf nicht passieren, dass die Betten voll sind und die Küche leer ist.“ Viele Fachkräfte seien bereits abgewandert.

Anfang Juni soll der Tiroler Weg fixiert sein
Dass der heurige Sommer an die Zeit vor der Pandemie anschließen wird können, damit rechnet niemand. Siller: „Für den Sommer 2022 können wir aber schon wieder sehr optimistisch sein.“ Wie es mit dem Tiroler Tourismus langfristig weitergehen soll, daran wird gerade hinter den Kulissen gearbeitet. Platter kündigt an, dass der neue „Tiroler Weg“ im Juni fertig sein soll. Man werde an Stellschrauben drehen, um Auswüchse zu verhindern, sagt Platter: „Aber neu erfinden müssen wir den Tourismus nicht.“

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