Briten-Premier sauer

Johnson zeigt „lächerlicher“ Super League Rot!

Fußball International
20.04.2021 18:51

Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Ablehnung gegenüber einer europäischen Super League bekräftigt! „Seid versichert, dass ich alles tun werde, um diesem lächerlichen Plan die Rote Karte zu zeigen“, schrieb der Regierungschef in einem Gastbeitrag für die Zeitung „The Sun“. Die Super League biete weder Chancengleichheit noch gebe es für alle Vereine dieselben Entwicklungsmöglichkeiten. Der Reiz des Spiels liege aber in der Möglichkeit, „so weit entfernt sie auch sein mag“, dass jeder Verein eines Tages über sich hinauswächst, erklärte Johnson.

Mit Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea und Tottenham kommen sechs der zwölf Klubs, die sich vorerst als Gesellschaft zusammentun wollen, aus der englischen Premier League. „Wenn Leicester City die Premier League gewinnen kann und sich Nottingham Forest nicht nur ein, sondern zweimal zum König von Europa krönen kann, dann kann dein Team das - vielleicht, sehr vielleicht - auch“, schrieb Johnson. Er betonte, das Spiel gehöre den Fans, die das Milliardenprojekt Super League mehrheitlich ablehnen. „Ein Jahr leerer Stadien hat uns alle daran erinnert, dass Fußball ohne Fans ein blutloses Spektakel ist.“

Die britische Regierung hat angekündigt, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Super League noch zu verhindern. Sportminister Oliver Dowden stellte am Dienstag im Parlament drastische Ideen vor, um die englischen Klubs an einer Teilnahme zu hindern, darunter Extrasteuern, eine geringere Anzahl von Sicherheitskräften an Spieltagen sowie eine Verweigerung der Arbeitserlaubnis für Neuzugänge aus dem Ausland. Damit steht die Regierung Johnson allerdings nun selbst stark unter Druck. Alles andere als eine Kehrtwende der sechs Klubs könnte als politisches Versagen ausgelegt werden. Das Thema ist in England längst zum Politikum geworden. Auch Prinz William, der Präsident des Fußball-Verbandes (FA), schaltete sich ein. Er würde „die Bedenken der Fans teilen“, erklärte die Nummer zwei der britischen Thronfolge.

Unterdessen wird die Super League ein Fall für das britische Parlament. Der zuständige Parlamentsausschuss will mögliche Folgen des milliardenschweren Vorhabens untersuchen, wie der Ausschussvorsitzende Julian Knight am Dienstag sagte. Dazu soll es eine Anhörung geben. „Wir sind in Gesprächen mit wichtigen Akteuren und möchten von den wichtigsten Interessengruppen hören, wie sich die neuen Vorschläge einer europäischen Super League auswirken“, sagte der Politiker. „Niemand ist tabu bei unserer Entschlossenheit zu tun, was nötig ist, um den kostbaren Genuss, den der Sport den Menschen bietet, zu sichern und sein Erbe für die Zukunft zu schützen.“

Die 14 nicht in die Super-League-Pläne involvierten Klubs der Premier League berieten indes ihr weiteres Vorgehen und forderten dabei die „Big Six“ zum Austritt aus der Eliteliga auf. „Die Premier League erwägt alle verfügbaren Maßnahmen, um den Fortschritt des Wettbewerbs zu verhindern und die beteiligten Anteilseigner gemäß ihren Regeln zur Rechenschaft zu ziehen“, teilte die Liga mit. Die Super-League-Teilnehmer waren zu dem Treffen nicht eingeladen. Die restlichen Klubs lehnten das Milliardenprojekt „einstimmig und energisch“ ab, hieß es weiter.

Die Premier League werde nun mit Fangruppen, der Regierung sowie weiteren Verbänden zum Wohl des Spiels zusammenarbeiten. Sie rief die Teilnehmer der Super League dazu auf, ihre Pläne umgehend aufzugeben. Der Liga-Verband dankte den Fans. „Ihre Reaktion beweist, wie viel unsere offene Liga-Pyramide und die Fußball-Gemeinschaft den Menschen bedeutet.“ Die Liga hatte sich bereits zuvor hinter die UEFA gestellt, die den beteiligten Klubs mit dem Ausschluss aus seinen Wettbewerben droht.

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(Bild: KMM)



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