Werden immer jünger

Intensivpatienten in Deutschland: „Hälfte stirbt“

Ausland
16.04.2021 08:26

In der deutschen Polit-Talkshow „Maybrit Illner“ hat der deutsche Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) am Donnerstagabend mit drastischen Worten auf die immer jünger werdenden Corona-Intensivpatienten hingewiesen. Diese seien im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt. „Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern. Das ist eine Tragödie“, so der Politiker, der auch Arzt und Epidemiologe ist.

Lauterbach forderte die Ministerpräsidenten der einzelnen Bundesländer dazu auf, Modellversuche mit weitreichenden Öffnungsschritten sofort einzustellen. Diese seien Gift in der aktuellen Situation. Bereits Mitte März hatte er sich vor dem Beginn der dritten Welle für eine schnelle Rückkehr in den Lockdown ausgesprochen.

Deutsche Regierung plant neues Gesetz für „Notbremse“
In Deutschland wird aktuell über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes diskutiert, die der Bundesregierung mehr Entscheidungsbefugnisse und die Möglichkeit einer „Notbremse“ ermöglichen würde. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treibt das Gesetz voran, um bei Verschärfungen der Maßnahmen nicht mehr auf die Ministerpräsidenten angewiesen zu sein.

Streitthema nächtliche Ausgangssperren
Die bundesweit verbindliche „Notbremse“ soll ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen gezogen werden. Besonders heiß gestritten wird dabei über nächtliche Ausgangssperren. Für einige sind diese ein notwendiges Übel, um weitere Todesfälle zu verhindern, für andere stellen sie zu starke Eingriffe in die Grundrechte dar.

Lauterbach warnte bereits vor Beschluss der „Notbremse“, dass auch diese nicht ausreichen werde, um die dritte Welle „nennenswert zu bremsen“. Er geht davon aus, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland schon bald über 200 liegen wird. 

In Österreich liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit derzeit bei 206,2, wobei der niedrigste Wert derzeit im Burgenland (146,4) und der höchste Wert in Wien (254,0) zu finden ist.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnete die heimische Corona-Situation zwar als „stabil“, die leicht rückläufigen Ansteckungszahlen würden sich jedoch noch nicht auf den Intensivstationen bemerkbar machen.

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