Tag der Stimme

Was unsere Stimme verändert, schwächt und schützt

Tirol
16.04.2021 16:00

Innerhalb von 40 Sekunden machen wir uns über die Stimme ein Bild von einer Person. Die Stimme verrät viel über uns. Am größten Zentrum für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen Österreichs an der Klinik Innsbruck können die Mediziner viel über Stimmveränderungen und -störungen sagen. 

Die Innsbrucker Uni-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen ist Österreichs größte Facheinrichtung ihrer Art und eines der wichtigsten Zentren Europas. Zum Tag der Stimme am 16. April wartet Direktor Patrick Zorowka mit spannenden Erkenntnissen und überraschenden Details auf.

Wie Hormone wirken
Der Stimmbruch in der Pubertät ist bekannt. Aber Hormone sorgen auch im Alter für eine Art Stimmbruch. „Kurzfristige hormonelle Schwankungen in der Schwangerschaft oder während der Menstruation beeinflussen die Stimme ebenso“, erläutert Zorowka.

Was die Stimme stört
Heiserkeit ist das Hauptsymptom einer Stimmstörung. „Dauert diese länger als drei Wochen an, einen Facharzt konsultieren“, rät der Klinik-Direktor. Asthma, COPD und andere Atemwegserkrankungen können zu Störungen führen. Auch ein Reflux, weil er den Kehlkopf reizt. Zorowka: „Oft unbeachtet ist der Einfluss von Medikamenten.“ Viele gängige Mittel reizen die Schleimhäute. Das schwächt die Stimme.

Wie die Schutzmaske belastet
Ungehindertes Atmen ist wichtige Voraussetzung der Stimmbildung. In Pandemiezeiten wird das durch langes Tragen einer Schutzmaske erschwert. Zorowka: „Menschen mit Stimmproblemen sind zusätzlich belastet, weil sie durch die dämpfende Wirkung der Maske lauter sprechen müssen.“

Was die Stimme schützt
Das Stichwort heißt Stimmhygiene: Ausreichend Wasser und Kräutertee trinken, Lautstärke regeln, Stimmpausen einlegen, kalte Atemluft meiden, ebenso Nikotin und Alkohol. Bei Problemen helfen Hausmittel wie das Inhalieren mit Salzwasser. Zorowka rät von Pastillen mit ätherischen Ölen und Kamillentee ab, „weil sie die Schleimhäute zusätzlich reizen“.

Stumm muss nicht sein
„Stumme Menschen gibt es eigentlich nicht“, erklärt der Mediziner. Bei Aphonie (Stimmlosigkeit) – etwa nach einem Kehlkopfverlust durch einen bösartigen Tumor – kann durch logopädische Maßnahmen und Operation eine Ersatzstimmer ermöglicht werden.

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