In „Taschen“ verpackt

Sechs Tierkadaver in Landecker Stall gefunden

Tirol
08.04.2021 09:00

Ein aufmerksamer Spaziergänger nahm am Ostermontag einen strengen Geruch aus einem Stall im Tiroler Landeck wahr - und brachte dadurch Ermittlungen zu einer möglichen Tierquälerei ins Rollen. Denn im Inneren des Gebäudes fanden Beamte mehrere Kadaver von Schafen und Ziegen, verpackt in zwei sogenannte Bigbags.

Eine Tierquälerei kann zum jetzigen Zeitpunkt weder widerlegt noch nachgewiesen werden. Vorerst wurde aber bestätigt, dass am Ostermontag ein Spaziergänger in Perfuchs oberhalb von Landeck Alarm schlug. Laut Informationen der „Krone“ nahm der aufmerksame Passant in der sogenannten Kristille einen starken Geruch aus einem verschlossenen Wirtschaftsgebäude wahr und alarmierte gegen 16 Uhr die Polizei. Bei der Nachschau stießen Beamte auf einen grauenerregenden Fund.

„Seit mehreren Tagen, wenn nicht Wochen, tot“
Wie die Exekutive verrät, wurden im Inneren des Stalls sechs Tierkadaver entdeckt. Gleich am Dienstagmorgen vereinbarte man einen Lokalaugenschein mit dem zuständigen Amtstierarzt Eduard Martin. Er schildert: „Aufgrund ihres Verwesungszustandes war davon auszugehen, dass sich die Tiere bereits seit mehreren Tagen, wenn nicht Wochen, dort befanden.“

Wie sich später herausstellte, handelte es sich um vier Schafe und zwei Ziegen. Doch die hatten in dem Stallgebäude nicht frei auf dem Boden gelegen, wie Martin bestätigen kann. Man hatte sie in zwei sogenannten Bigbags gelagert – das sind Schüttgutbehälter, die wie große Taschen verwendet werden können.

Warten auf Abklärung möglicher Todesursache
Als erste Maßnahme wurden die Kadaver zur Abklärung der Todesursache vom Auffindungsort entfernt. Martin ließ die Tiere zur Untersuchung an die AGES in Innsbruck schicken. Er erklärt: „Das dauert normalerweise ein paar Tage. Realistischerweise ist Anfang bzw. Mitte nächster Woche mit einem Ergebnis zu rechnen.“ Ob es einen „Tatverdächtigen“ - zum Beispiel den Besitzer des Stalls - gibt, konnte die Exekutive indes noch nicht bekannt geben. Es ist daher ebenfalls abzuwarten, ob es zu einem Verfahren wegen Tierquälerei kommt.

Mirjana Mihajlovic
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